Ruinen von Liberty Steel: Wie Luxemburg nach einem Ausweg aus der sozialen Katastrophe in Dudelange sucht

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Am 7. Mai 2025 kam der endgültige Schlag für das Werk Dudelange von Liberty Steel: Die Tosyali-Gruppe lehnte offiziell die Übernahme des Werks ab. Dies war ein Schock für die 150 Beschäftigten, die monatelang in der Erwartung einer neuen Phase gelebt hatten: sichere Arbeitsplätze, ein stabiles Projekt und eine nachhaltige industrielle Zukunft. Stattdessen sahen sie sich mit Leere und Vergeblichkeit konfrontiert.
Die Geschichte des Zusammenbruchs des Werks ist eine Kette von Misserfolgen: vom erzwungenen Verkauf des Unternehmens durch ArcelorMittal an die Liberty-Gruppe auf Verlangen der Europäischen Kommission über den Zusammenbruch von Liberty Steel selbst bis hin zum anschließenden Konkurs und dem gescheiterten Prozess der Vermögensübertragung. In jeder Phase wurde den Beschäftigten Schutz versprochen, aber jedes Mal gingen sie leer aus.
Unmittelbar nach Bekanntwerden des Ausstiegs von Tosyali ersuchten die Gewerkschaften OGBL und LCGB um ein dringendes Treffen mit den Ministern Lex Delles und Georges Mischo. Die Verhandlungen zeigten, dass es nicht möglich sein würde, in naher Zukunft einen neuen Käufer zu finden - das Verfahren ist zu komplex und erfordert eine lange Vorbereitung.
Daraufhin organisierte die Regierung gemeinsam mit den Gewerkschaften, der Arbeitsagentur ADEM und dem Unternehmerverband FEDIL am 20. Juni in der Handelskammer einen Jobtag. Mehr als 30 Arbeitgeber trafen sich mit hundert Fabrikarbeitern. Ziel war es, die Suche nach einem neuen Arbeitsplatz zu erleichtern und die Arbeitgeber über die verfügbaren staatlichen Unterstützungsprogramme für die Einstellung von verletzten Arbeitnehmern zu informieren.
Die wichtigste Frage bleibt: Wird es zu einer echten Beschäftigung kommen? Ohne konkrete Ergebnisse - unterzeichnete Verträge und feste Arbeitsplätze - besteht die Gefahr, dass diese Aktion zwar beruhigend, aber erfolglos bleibt.
Die Gewerkschaften haben dafür gesorgt, dass berechtigte Arbeitnehmer Vorruhestandsregelungen in Anspruch nehmen können. Dies ist eines der wenigen Instrumente, die in solchen Krisenfällen tatsächlich funktionieren.
In der Zwischenzeit stellte sich eine systemische Frage: Wie konnte dies geschehen - und wie kann es sich nicht wiederholen? Die Behörden sagten zu, ein interministerielles Treffen mit den Gewerkschaften abzuhalten, um die Situation zu bewerten und Gesetzesänderungen in Betracht zu ziehen. Besonderes Augenmerk wurde auf Schwachstellen gelegt: unwirksame Beschäftigungshilfe, Lücken im Konkursrecht und fehlende grenzüberschreitende Sozialschutzmechanismen.