Luxemburg und Frankreich wollen Abkommen über polizeiliche Zusammenarbeit aktualisieren
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Nik, Unsplash
In einem Interview mit L'essentiel sprach der luxemburgische Innenminister Léon Gloden über die Notwendigkeit, das 2001 mit Frankreich geschlossene Abkommen über die polizeiliche Zusammenarbeit zu modernisieren. Ihm zufolge hat sich die Technologie in den letzten Jahrzehnten erheblich weiterentwickelt, so dass nun festgelegt werden muss, wer Zugang zu den Daten erhält, und eine automatische Kennzeichenerfassung eingeführt werden muss. Gloden betonte, dass dies notwendig sei, um das organisierte Verbrechen und den Drogenhandel besser zu bekämpfen.
Léon Gloden stellte fest, dass das Problem des Drogenhandels grenzüberschreitenden Charakter hat. Ihm zufolge kommen täglich Drogenhändler aus den Nachbarländern, einschließlich Frankreich, nach Luxemburg und kehren wieder zurück. Besonders akut ist das Problem in der Nähe des luxemburgischen Bahnhofs. In diesem Zusammenhang wollen Luxemburg und Frankreich die gemeinsamen Patrouillen auf Straßen und in Zügen verstärken und die Zusammenarbeit in anderen Bereichen ausbauen.
Gloden erklärte, dass das Abkommen aus dem Jahr 2001 überholt sei, da die technologischen Möglichkeiten der Polizei seither erheblich gewachsen seien. Er betonte, dass der Austausch von Daten sowie die Zusammenarbeit an Häfen und anderen Grenzübergängen für eine wirksame Verbrechensbekämpfung notwendig sind.
Luxemburg will auch die Möglichkeit einer Überarbeitung der Regeln für gemeinsame Autobahnpatrouillen und eine bessere Koordinierung bei der Verfolgung von Straftätern im Ausland diskutieren. Dies wird Teil der Verhandlungen über die Modernisierung des Abkommens sein.
Léon Glodin äußerte sich zuversichtlich über einen konstruktiven Dialog mit Bruno Retailleau, dem französischen Innenminister. Er sagte, beide Seiten hätten einen pragmatischen Ansatz und seien entschlossen, wirksame Lösungen zur Bekämpfung der grenzüberschreitenden Kriminalität zu finden.