Der TICE-Betreiber in Luxemburg steht vor einem Wandel

Joey Kyber, Unsplash
Das Tageblatt veröffentlichte am 10. Februar einen Artikel über einen Briefwechsel zwischen dem luxemburgischen Minister für Mobilität und öffentliche Arbeiten und dem Präsidenten der interkommunalen Verkehrsgewerkschaft TICE. Bei den Gesprächen ging es um die Zukunft der Finanzierung des Busverkehrsunternehmens TICE, das sich den wirtschaftlichen und ökologischen Herausforderungen anpassen muss.
Für die Zeit ab Januar 2023 laufen Verhandlungen zur Überprüfung des Finanzabkommens zwischen dem Ministerium und dem TICE-Management. Dies ist notwendig, um die Stabilität des Busdienstes angesichts des wachsenden öffentlichen Verkehrsnetzes zu erhalten. Die für Dezember 2025 geplante Ausweitung der Strecken in den südlichen Regionen des Landes wird erhebliche Ressourcen und strukturelle Veränderungen erfordern.
Heute ist die TICE-Infrastruktur überfordert: sowohl bei der Verwaltung einer großen Busflotte als auch bei der Bereitstellung angemessener Arbeitsbedingungen für das Personal. Die Gewerkschaft hat daher eine strategische Entscheidung getroffen, den Betrieb von Schulbuslinien ab Dezember 2025 einzustellen. Im Gegenzug wird das Ministerium für Mobilität diese Linien in das RGTR-System überführen, wie es in anderen Regionen des Landes bereits geschehen ist. Die Fahrpläne und Routen der Schulbusse werden unverändert bleiben.
Eines der Themen, die für Diskussionen sorgten, war die Aussicht auf ein gemischtes Syndikat (syndicat mixte) für das Verkehrsmanagement. Die Gewerkschaften befürchten, dass dies die Arbeitsbedingungen der TICE-Beschäftigten beeinträchtigen oder sogar zu einer Teilprivatisierung führen könnte. Das Ministerium versichert jedoch, dass diese Befürchtungen unbegründet sind.
Im Falle eines gemischten Konsortiums werden die Arbeitsverträge der derzeitigen Beschäftigten in einen neuen Rechtsstatus überführt, ähnlich wie im Falle einer Gemeindefusion. Der Status der städtischen Angestellten, die für TICE arbeiten, würde also unverändert bleiben. Die neue Vereinbarung, in der die von TICE in den nächsten 10 Jahren zu bedienenden Strecken festgelegt werden, stellt zudem sicher, dass die Organisation öffentlich und nachhaltig bleibt.
Die offiziellen Verhandlungen zwischen TICE und dem Ministerium für Mobilität sind noch im Gange, und beide Parteien sind zuversichtlich, dass eine Einigung erzielt werden kann, die die Zukunft des Unternehmens sichert. Das Hauptziel besteht darin, den Busverkehr an die Bedürfnisse der Bevölkerung im Süden des Landes anzupassen und die Qualität der Dienstleistungen zu verbessern.
Mitten in diesen Gesprächen wurde jedoch ein internes Dokument bekannt, das beiden Seiten missfiel. Vertreter des Ministeriums und der TICE betonten, dass die Verbreitung inoffizieller Informationen einem konstruktiven Dialog abträglich sei und das Erreichen einer für beide Seiten akzeptablen Lösung verhindere. Bis zur Veröffentlichung des Dokuments hatten alle beteiligten Parteien, einschließlich der politischen Strukturen und der Arbeitnehmervertretung, keine Zeit gehabt, offizielle Informationen über den aktuellen Stand der Verhandlungen zu erhalten.