Arbeit in Zahlen: Wo wird in der EU am meisten pro Arbeitsstunde bezahlt?

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Eurostat hat seine jährlichen Daten zu den durchschnittlichen Arbeitskosten pro Stunde im Jahr 2024 veröffentlicht, und die Unterschiede zwischen den Ländern sind nach wie vor beeindruckend: von 10,6 € in Bulgarien bis 55,2 € in Luxemburg. Dabei handelt es sich nicht nur um einen Lohn, sondern um die Gesamtkosten pro Arbeitsstunde für den Arbeitgeber, einschließlich Steuern, Sozialabgaben, Prämien, Arbeitskleidung und sogar Mahlzeiten oder Autos - sofern zur Verfügung gestellt.
Der Durchschnitt lag bei 33,5 € für die EU und 37,3 € für den Euroraum, was einem Anstieg von 5 % bzw. 4,5 % gegenüber 2023 entspricht. Die Wachstumsspitzenreiter waren Kroatien (+14,2%), Lettland (+12,1%) und Litauen (+10,8%). Die Tschechische Republik (+1,3 %) und Finnland (+1,8 %) verzeichneten den geringsten Anstieg in der Eurozone, während Luxemburg nur +2,1 % verbuchte, obwohl es in absoluten Zahlen die höchsten Arbeitskosten hat.
Die drei teuersten Länder sind Luxemburg (55,2 €), Dänemark (50,1 €) und Belgien (48,2 €). Am anderen Ende der Rangliste stehen Rumänien (12,5 €) und Ungarn (14,1 €). Diese Unterschiede spiegeln nicht nur den Lebensstandard wider, sondern auch das Steuersystem, die Gehaltsstruktur und das Verhältnis zwischen direkten und indirekten Kosten für Arbeitnehmer.
Auch nach Sektoren sind die Unterschiede offensichtlich. In der Industrie lagen die durchschnittlichen Kosten pro Stunde EU-weit bei 33,9 Euro, im Baugewerbe bei 30 Euro und im Dienstleistungssektor bei 33,3 Euro. In der so genannten nicht-gewerblichen Wirtschaft (ohne öffentliche Verwaltung) waren es 34,2 Euro.
Der Beitrag der indirekten Kosten, wie z. B. die Beiträge zu den Sozialfonds, bleibt ebenfalls erheblich. Ihr Anteil liegt im Durchschnitt bei 24,7 Prozent in der EU und 25,5 Prozent in der Eurozone. Aber auch hier ist der Unterschied beträchtlich: in Rumänien - nur 4,8 %, in Litauen - 5,4 %, aber in Frankreich - 32,2 % und in Schweden - 31,6 %.