Die Dose, die fliegt: Luxemburger Schüler starten ihre eigenen Satelliten

Muhammad Syahid Abdillah, Unsplash
Am vergangenen Freitag war auf dem militärischen Startplatz in Eselborn, direkt an der belgischen Grenze, ein leises Summen zu hören - nicht von einer Übung, sondern vom Start von Mini-Satelliten. Schüler mehrerer luxemburgischer Schulen hatten nach monatelanger harter Arbeit ihre CanSats, Satelliten in der Größe von Getränkedosen, gestartet.
CanSat ist eine Bildungsinitiative der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) in Luxemburg, die von ESERO unterstützt wird. Sie stellt Schülerinnen und Schüler vor eine fast reale Herausforderung im Weltraum: Sie sollen einen funktionierenden Satelliten mit einer wissenschaftlichen Mission bauen, der in ein Volumen von 330 ml passt. Von Oktober 2024 an trainierten, testeten, programmierten und bauten die Teilnehmer und ihre Lehrer die miniaturisierten Geräte zusammen, und ihre Fortschritte wurden von einer Expertenjury aus Fachleuten der Raumfahrtindustrie bewertet.
Der Höhepunkt fand am 26. April statt: Mit Raketen wurden die Satelliten auf eine Höhe von mehr als 1.000 Metern gebracht. Dort begannen sie ihre Mission - Daten zu sammeln, die die Teams später als echte ESA-Missionsingenieure analysierten.
Sieger wurde das Team Can.Net vom Lycée Vauban, das sich durch wissenschaftliche Präzision und hervorragende technische Umsetzung auszeichnete. Ihre Belohnung ist eine Reise im Juni zum Weltraumforschungszentrum ESTEC in der Nähe von Amsterdam, wo Ingenieure und Wissenschaftler der Europäischen Weltraumorganisation tätig sind.
Dieses Projekt war nicht nur ein Test des technischen Wissens, sondern auch eine Demonstration, wie wissenschaftliches Interesse sogar in einem Schullabor geweckt werden kann. Und wer weiß - vielleicht arbeiten diese Schülerinnen und Schüler in ein paar Jahren an Luxemburgs echten Orbitern.