Europa blickt in den Weltraum: Warum zu den EU-Weltraumtagen in Gdańsk gehen?

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Die EU Space Days, eine der wichtigsten Veranstaltungen auf der europäischen Raumfahrtagenda, finden vom 27. bis 28. Mai 2025 in Danzig, Polen, statt. Die Veranstaltung wird von der Europäischen Kommission mit Unterstützung der polnischen EU-Ratspräsidentschaft organisiert und fällt mit dem InfoShare Technology Forum zusammen, der größten Startup-Konferenz in Mittel- und Osteuropa. Der Schwerpunkt liegt auf Strategie, Sicherheit, neuen Allianzen und zivilen und militärischen Anwendungen von Raumfahrttechnologien.
Zum ersten Mal finden die EU Space Days parallel zu InfoShare statt, wodurch eine einzigartige Plattform für den Dialog zwischen Vertretern der Raumfahrtindustrie und Technologie-Start-ups geschaffen wird. Angesichts der wachsenden Nachfrage nach künstlicher Intelligenz, Big Data und digitaler Infrastruktur können die Teilnehmer nicht nur diskutieren, sondern auch konkrete Kooperationen mit Unternehmern und Investoren aufbauen. Besonderes Augenmerk wird auf die Suche nach neuen Anwendungen von Satellitendiensten in nicht traditionellen Branchen gelegt.
Auf der neuen Plattform der Veranstaltung, der AGORA-Bühne, werden Diskussionen über die Zukunft der Raumfahrtindustrie, nachhaltige Entwicklung, Karrieremöglichkeiten, Geschlechtervielfalt und den Beitrag des Programms Horizont Europa zu Forschungsinitiativen stattfinden. Zu den Themen gehören die Herstellung von Orbitalprodukten, die Umwelt und die Ausbildung in einer Branche, in der jedes Jahr neue Kompetenzen benötigt werden.
Hochrangige Beamte der Europäischen Kommission werden die neuesten Informationen zu den wichtigsten Programmen vorstellen: Galileo, EGNOS, Copernicus und Space Situational Awareness sowie die Vorreiterinitiative IRIS², das künftige europäische sichere Kommunikationssatellitensystem. Besonderes Augenmerk wird auf die Überlastung der Umlaufbahn, Kollisionsrisiken und die Notwendigkeit gemeinsamer Raumfahrtmanagementstandards gelegt.
Ein weiterer Schwerpunkt wird die Sicherheits- und Verteidigungsstrategie der EU sein, einschließlich der Nutzung von Technologien mit doppeltem Verwendungszweck. Die Teilnehmer werden erörtern, wie europäische Satellitensysteme gleichzeitig zivilen und militärischen Bedürfnissen dienen können. Eine Sondersitzung wird sich auf die Unabhängigkeit Europas beim Start von Satelliten konzentrieren, eine strategische Priorität vor dem Hintergrund der Verringerung der Abhängigkeit von ausländischen Anbietern.
Die Veranstaltung bietet ein breites Spektrum an Vernetzungsmöglichkeiten: von Arbeitsessen bis hin zu einem hochrangigen Empfang im Namen des polnischen Vorsitzes. Es ist eine Gelegenheit für Unternehmen, Hochschulen und Regierungsstellen, sich zu vernetzen, Ideen auszutauschen und gemeinsame Projekte zu starten.
Den Abschluss bildet die Copernicus Earth Art Exhibition, in der Satellitenbilder der Sentinel-Mission als Kunstwerke gezeigt werden, die die Schönheit und Zerbrechlichkeit des Planeten zeigen.