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Schulen unter Druck: Luxemburg braucht dringend eine Reform der Personalpolitik

Zuletzt aktualisiert
27.04.25
Children in Luxembourg's schools

Getty Images

Seit mehreren Jahren weist die Gewerkschaft SEW/OGBL darauf hin, dass der bestehende Mechanismus für die Ausbildung der Humanressourcen in den Schulen nicht den Realitäten der modernen Gesellschaft entspricht. Der jüngste Bericht des Observatoire national de l'enfance, de la jeunesse et de la qualité scolaire (OEJQS) bringt es auf den Punkt, indem er strukturelle Schwächen aufzeigt, die sich direkt auf die Gleichheit der Bildungschancen auswirken.

Im Mittelpunkt der Kritik steht das sogenannte "Kontingent", der Mechanismus für die Zuweisung von Lehrerstellen an Schulen. Seit 2010 ist es praktisch unverändert geblieben, obwohl sich die Zusammensetzung der Schülerschaft tektonisch verschoben hat: Die soziale Ungleichheit hat deutlich zugenommen, die Zahl der Kinder aus Einelternfamilien ist gestiegen, und Deutsch und Luxemburgisch haben ihre frühere Dominanz im häuslichen Umfeld verloren.

Damit wird die Schule zu einem Schauplatz neuer Herausforderungen, denen die alten Regeln nicht mehr gerecht werden können. Das Kontingent berücksichtigt nur die Anzahl der Lehrkräfte und lässt die Qualität der Infrastruktur, die technische Ausstattung und andere wichtige Aspekte völlig außer Acht.

Die Situation hat sich mit der Einführung der Lese- und Schreibpflicht in französischer Sprache weiter verschärft. Die erfolgreiche Umsetzung dieser Reform erfordert zusätzliche Mittel, die das System in seiner derzeitigen Form nicht bereitstellen kann.

Die OEJQS betont, dass die Anpassung der Lehrerzahl allein nur ein Teil der Lösung des Problems ist. Die einzige Möglichkeit, einen wirklichen Unterschied zu machen, ist ein umfassender Ansatz, der die Verbesserung der Unterrichtsqualität mit gezielter pädagogischer Unterstützung für gefährdete Schülergruppen kombiniert.

Dennoch zeigt die Studie, dass die Erhöhung der Zahl der Lehrkräfte einen positiven Einfluss auf die Verringerung der Bildungsungleichheit hat. Mit anderen Worten: Die Überarbeitung der Personalausstattung ist kein Tribut an die Mode, sondern eine notwendige Maßnahme zur Schaffung eines gerechteren Lernumfelds.

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27.04.25

Fotos aus diesen Quellen: Getty Images

Autoren: Alex