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Bedrohung durch die Luft: Luxemburg stützt sich auf europäische Forschung über die Schäden der Luftverschmutzung

Zuletzt aktualisiert
18.03.25
Cough, air pollution in Luxembourg

Getty Images

Auf eine parlamentarische Anfrage von Dan Biancalana und Mars Di Bartolomeo haben die luxemburgischen Ministerien für Gesundheit und Umwelt gemeinsam geantwortet: Das Land hat keine eigenen Untersuchungen über die Auswirkungen der Luftverschmutzung auf chronische Krankheiten durchgeführt. Stattdessen stützen sich die Behörden auf Analysen der Europäischen Umweltagentur (AEE) aus dem Jahr 2024.

Nach Angaben der AEE bleibt die Luftverschmutzung das größte Umweltrisiko für die Gesundheit der Europäer, insbesondere in den Städten. Im Jahr 2022 schätzt die Agentur, dass:

  • 239.000 Todesfälle in der EU wurden auf Feinstaubwerte (PM2,5) zurückgeführt, die über dem von der WHO empfohlenen Wert von 5 µg/m3 liegen;
  • 70.000 Todesfälle - im Zusammenhang mit Ozonverschmutzung (O₃);
  • 48.000 Todesfälle sind auf die Belastung durch Stickstoffdioxid (NO₂) zurückzuführen.

Diese Zahlen bestätigen, dass die Auswirkungen der Luftverschmutzung auf chronische Krankheiten und die Sterblichkeit ein erwiesener Faktor sind, der jedes Jahr Zehntausende von Menschenleben fordert.

Trotz des Ernstes der Lage plant Luxemburg noch keine eigene nationale Studie, was bei den Abgeordneten auf Kritik stößt. Die Behörden verweisen auf die ausreichenden Daten der AEE und die jüngsten EU-Gesetzgebungsmaßnahmen, darunter die Luftqualitätsrichtlinie 2024, die die zulässigen Verschmutzungsgrenzwerte näher an die Empfehlungen der WHO heranführt.

Diese Entscheidung wirft jedoch Fragen auf: Wie anwendbar sind die EU-Daten auf die tatsächliche Situation in Luxemburg, und sollte das Land nicht in lokalisierte Studien investieren, die seine Besonderheiten und gefährdeten Gruppen berücksichtigen?

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18.03.25

Fotos aus diesen Quellen: Getty Images

Autoren: Alex