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Einer von sechzehn Europäern kann seine Zähne nicht reparieren lassen

Zuletzt aktualisiert
29.08.25
Dentists in EU

Getty Images

Nach den neuesten Eurostat-Daten, die am 29. August 2025 veröffentlicht wurden, gaben im Jahr 2024 6,3 % der EU-Bürger über 16 Jahren an, dass sie nicht in der Lage waren, die benötigte zahnärztliche Versorgung zu erhalten - aufgrund von Geldmangel, langen Wartelisten oder der Entfernung zu Kliniken. Dies ist ein Weckruf für das Gesundheitssystem: Es handelt sich nicht nur um Zahnschmerzen, sondern um ein Symptom für soziale und gesundheitliche Ungleichheiten.

Das Bild ist von Land zu Land sehr unterschiedlich. Griechenland (27,1 %), Lettland (16,5 %) und Rumänien (16,2 %) sind die Spitzenreiter in Bezug auf den ungedeckten Bedarf. Im Gegensatz dazu sind in Malta, Deutschland und Kroatien weniger als 1,1 % der Bevölkerung von dem Problem betroffen. Der zehnfache Unterschied erklärt sich u. a. durch das Einkommensniveau, die Versicherungsstruktur und die Verfügbarkeit von Gesundheitspersonal.

Besonderes Augenmerk wird in der Studie auf gefährdete Gruppen gelegt. Bei den Armutsgefährdeten erhielt jeder Siebte (13,7 %) keine angemessene zahnärztliche Versorgung, während es bei den übrigen nur 5,1 % waren. An einigen Orten erreicht die Kluft erschreckende Ausmaße. In Rumänien zum Beispiel berichteten 43,5 % der armen Befragten über ein Problem, verglichen mit 12,6 % der besser gestellten. In Griechenland betrug der Unterschied 30,1 Prozentpunkte (52,8 % gegenüber 22,7 %).

Es gibt jedoch auch Staaten, in denen die soziale Kluft minimal ist. In Deutschland, Polen und Malta unterscheidet sich der Anteil der Menschen mit ungedecktem Bedarf nicht nach Einkommensniveau. Dies könnte auf eine größere Effizienz der Sozialpolitik und den Zugang zur medizinischen Grundversorgung unabhängig vom Status hinweisen.

Es ist wichtig zu betonen, dass die Statistiken nur die Selbsteinschätzung der Bürger berücksichtigen: ob sie im vergangenen Jahr einen medizinischen Bedarf hatten, der nicht erfüllt wurde. Es handelt sich um einen subjektiven Bedarf - eine Person hatte das Gefühl, dass sie eine Behandlung benötigt, hat diese aber nicht in Anspruch genommen.

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Zuletzt aktualisiert
29.08.25

Fotos aus diesen Quellen: Getty Images

Autoren: Alex Mort