Luxemburg führt Frühscreening auf Hypercholesterinämie bei Kindern ein

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Zum ersten Mal wird Luxemburg ein Programm zur Früherkennung der familiären Hypercholesterinämie (FH) einführen, einer Erbkrankheit, die von Geburt an mit übermäßig hohen Cholesterinwerten im Blut einhergeht. Ab dem 17. November 2025 wird jede Familie mit einem Kind im Alter von 18 Monaten oder älter eine Einladung zu dem kostenlosen Screening erhalten, das Teil einer europaweiten Präventionsstrategie ist, die durch die Prager Erklärung 2022 unterstützt wird.
Die familiäre Hypercholesterinämie ist eine Krankheit, bei der der Fettstoffwechsel gestört ist, was bereits in jungen Jahren zu einer Anhäufung von Cholesterin in den Blutgefäßen führt. Ohne äußere Symptome kann die HD zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr zu Herzinfarkten, Schlaganfällen und sogar zum plötzlichen Tod führen. Es wird geschätzt, dass nur 10 % der Fälle rechtzeitig diagnostiziert werden, obwohl es Behandlungen gibt, die das Risiko erheblich verringern können.
Eine Besonderheit der SG ist, dass sie vererbbar ist. Wenn die Krankheit bei einem Kind festgestellt wird, ist mindestens ein Elternteil ebenfalls Träger. In diesem Fall werden Tests und Behandlungen für die gesamte Familie angeboten: Eltern, Brüder und Schwestern. Eine frühzeitige Diagnose ermöglicht es, mit der Therapie zu beginnen, lange bevor Komplikationen auftreten können.
Wie wird die Prüfung durchgeführt?
- Das Screening wird in zwei Gesundheitszentren durchgeführt: Val Fleuri und Esch-Belval (Zentrum und Süden des Landes).
- Im Jahr 2026 wird sich das medizinische Zentrum in Ettelbruck dem Programm anschließen und den Norden abdecken.
- Die Methode ist einfach: eine Kapillarblutentnahme aus dem Finger, ein minimal schmerzhaftes Verfahren. Die Ergebnisse und Empfehlungen werden innerhalb weniger Minuten nach dem Test gegeben.
- Die Eltern können die Ergebnisse mit ihrem Kinderarzt bei der 6. Vorsorgeuntersuchung (zwischen dem 21. und 24. Lebensmonat des Kindes) besprechen.
- Für in Luxemburg ansässige Personen werden die Einladungen zum Screening per Post verschickt. Nicht-Einwohner können sich über die Plattform MyGuichet.lu anmelden.
Im Gegensatz zu vielen anderen genetisch bedingten Krankheiten kann die SG erfolgreich kontrolliert werden, wenn sie rechtzeitig erkannt wird. Der internationale medizinische Konsens fordert zunehmend ein systematisches Screening bei Kindern, und Luxemburg ist eines der ersten EU-Länder, das ein solches Programm auf nationaler Ebene eingeführt hat.
Die Ministerin für Gesundheit und sozialen Schutz, Martine Deprez, und Vertreter der Ärzteschaft betonen, dass die Einführung solcher Tests eine Investition in die Gesundheit der Nation ist, die darauf abzielt, die kardiovaskuläre Sterblichkeit zu senken und das Bewusstsein für stille genetische Risiken zu schärfen.