Onkologie in Luxemburg: Krebs bei jungen Menschen und neue Maßnahmen zur Unterstützung der Patienten

National Cancer Institute, Unsplash
Krebserkrankungen bei jungen Menschen sind nach wie vor selten, aber gesellschaftlich bedeutsam. Auf Anfrage des Abgeordneten Mars Di Bartolomeo legte Gesundheitsministerin Martine Deprez Daten vor und erläuterte aktuelle Initiativen im Rahmen des Nationalen Krebsbekämpfungsplans (PNC2) 2020-2026.
Das nationale Krebsregister Luxemburgs (RNC) zeichnet seit 2014 Daten auf. Für den Zeitraum 2014-2021 konnte kein stabiler Aufwärts- oder Abwärtstrend bei der Zahl der Krebsfälle bei Personen unter 40 und 50 Jahren festgestellt werden. Der Grund dafür ist die geringe Zahl der Fälle und die hohe statistische Sensitivität.
Für eine klare Analyse ist ein längerer Zeitraum erforderlich. Allerdings können Faktoren wie Frühdiagnose, Änderungen der Lebensweise und medizinischer Fortschritt die Raten beeinflussen.
Krebs bei jungen Menschen beeinträchtigt oft nicht nur die Gesundheit, sondern auch die Familie, die Arbeit und das psycho-emotionale Wohlbefinden. Deshalb entwickeln die Behörden ein Projekt zur Verbesserung des Verfahrens zur Bekanntgabe der Diagnose. Der Aktionsplan für 2025 sieht Folgendes vor:
- Einholung von Feedback von Patienten und Angehörigen der Gesundheitsberufe;
- Analyse der Schwierigkeiten bei der Erlangung einer Diagnose;
- Gemeinsame Entwicklung von Instrumenten und Protokollen für die Erklärung einer Diagnose;
- Erprobung und nationale Einführung dieser Lösungen (im Rahmen von PNC2, Achse 3).
Ebenfalls in Entwicklung ist eine Online-Plattform für Krebspatienten und Pflegepersonal, die als Drehscheibe für Informationen, Unterstützung und Vernetzung mit Verbänden und Stiftungen dienen soll.
Darüber hinaus werden die Bedürfnisse von Case Managern überprüft und ein einheitliches Mindestpaket für die unterstützende Betreuung von Krebspatienten erstellt.
Ab 2024 wird das Screening auf Brust- und Darmkrebs im Alter von 45 Jahren beginnen (statt wie bisher mit 50). Diese Entscheidung wurde mit dem luxemburgischen wissenschaftlichen Gesundheitsrat vereinbart, obwohl die EU-Empfehlungen nach wie vor 50 Jahre als Anfangsalter vorsehen.
Da der Darmkrebstest nicht invasiv ist und das Land über die Mittel verfügt, um wirksam zu kommunizieren, wurde beschlossen, früher als von der EU empfohlen zu beginnen. Gleichzeitig wird das Brustkrebs-Screening nicht vor dem 40. Lebensjahr gesenkt, da es keine wissenschaftliche Begründung dafür gibt.
Luxemburg verstärkt seinen Kampf gegen die Onkologie und konzentriert sich dabei nicht nur auf die Medizin, sondern auch auf die soziale und emotionale Unterstützung der Patienten. Obwohl die Zahl der Krebsfälle bei jungen Menschen nicht stark ansteigt, warten die Behörden nicht auf alarmierende Statistiken, sondern arbeiten bereits im Vorfeld an der Qualität von Diagnose, Vorsorge und Nachsorge.