Luxemburgische Sprache wird digital

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Bei einer Präsentation am 8. Dezember 2025 stellten Kulturminister Eric Thill und das Zentrum für die luxemburgische Sprache (Zenter fir d'Lëtzebuerger Sprooch, ZLS) vier Instrumente vor, die die Position der luxemburgischen Sprache im digitalen Umfeld stärken sollen. Alle Lösungen haben das gemeinsame Ziel, die Sprache zugänglicher, erkennbarer und praktischer im täglichen und beruflichen Gebrauch zu machen.
Der aktualisierte Orthotrainer ist das Herzstück dieses Pakets. Er ist eine Lernplattform, auf der Sie die Rechtschreibregeln des Luxemburgischen lernen und mit Übungen üben können. Der Orthotrainer wurde komplett neu gestaltet und auf einer neuen Website mit verbesserter Navigation gehostet. Besonderes Augenmerk haben die Entwickler auf die Barrierefreiheit gelegt: Die Seite unterstützt die Schriftart OpenDyslexic und wurde in Zusammenarbeit mit dem Centre de développement des compétences relatives à la vue für sehbehinderte Nutzer optimiert. In Zukunft wird der Orthotrainer auch als mobile App verfügbar sein.
Insbesondere die neue Version des Orthotrainers bietet den Nutzern mehr als 400 interaktive Übungen, die in einer pädagogisch fundierten Reihenfolge angeordnet sind. Ergänzt werden diese durch einen ausführlichen Theorieteil mit PDF-Downloads. Das Tool hilft auch bei der Vorbereitung auf die ZLO-Prüfung (Zertifikat Lëtzebuerger Orthografie) des Nationalen Instituts für Sprachen (INLL).
Der nächste Schritt war der neu konzipierte Sproochmaschinn 2.0, eine Sprachmaschine, die automatische Spracherkennung und Sprachsynthese (Textlesen) kombiniert. Durch die Verwendung der doppelten Datenmenge wird die Erkennungsgenauigkeit deutlich verbessert und die Anzahl der Fehler reduziert. Neu hinzugekommen sind die Sprechererkennung und die Möglichkeit, neben der bekannten Max Kuborn-Stimme auch eine weibliche Stimme zu verwenden. Die Benutzeroberfläche wurde für die Verwendung mit Screenreadern angepasst, ist in einem dunklen Thema verfügbar und unterstützt OpenDyslexic.
Eine weitere Neuerung betrifft das Lëtzebuerger Online Dictionnaire (LOD). Das Online-Wörterbuch, das bisher Übersetzungen in fünf Sprachen (Deutsch, Französisch, Englisch, Portugiesisch und Gebärdensprache) bot, wurde nun um eine sechste Sprache - Niederländisch - erweitert. Ermöglicht wurde dies durch die Arbeit von zwei Freiwilligen, die mehr als 30.000 Übersetzungen angefertigt haben. Der neue Bereich ist unter der Subdomain nl.lod.lu zu finden und ist ein Pilotprojekt, das beweist, dass eine solche Arbeit von der Gemeinschaft effektiv durchgeführt werden kann.
Die niederländische Version des Wörterbuchs hat auch einen Anwendungszweck: Es soll aktiv in der Tourismusbranche eingesetzt werden, was durch die Zusammenarbeit mit der Generaldirektion für Tourismus und einer Reihe von lokalen Partnern bestätigt wird.
Die jüngste Ankündigung ist die bevorstehende Veröffentlichung der Anwendung Spellchecker für Luxemburgisch. Parallel dazu führt das ZLS Gespräche mit Microsoft über eine tiefere Integration der Sprache in Office-Produkte, einschließlich Word und Outlook. Ähnliche Gespräche werden mit Apple geführt, um die Sprache in iOS-Plattformen einzubinden.





