Hollenfels: Modernisierung eines Jugendzentrums in einem Schloss mit tausendjähriger Geschichte

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Am 23. Juli 2025 wurde der symbolische Startschuss für die Renovierung und Erweiterung des Jugendzentrums des Service national de la jeunesse (SNJ) in Hollenfels gegeben. An der Veranstaltung nahmen die Minister Yuriko Backes und Claude Meisch sowie der Bürgermeister von Helperknapp, Paul Mangen, teil.
Schloss Hollenfels, im malerischen "Tal der sieben Schlösser" gelegen, ist seit 2022 ein nationales Kulturdenkmal. Seit der Übergabe an den Staat im Jahr 1948 hat es sich von einer touristischen Anlage zu einem Zentrum für die Bildungsarbeit mit jungen Menschen gewandelt. Heute ist es in drei Funktionsbereiche unterteilt: das Schloss selbst mit dem Donjon-Turm, das Jugendhotel und der angrenzende Park.
Das Gebäude wird von SNJ aktiv als Standort für Nachhaltigkeitsprogramme genutzt, während die dem Dorf gegenüberliegenden Gebäude von Auberges de jeunesse luxembourgeoises verwaltet werden.
Das Projekt umfasst die Modernisierung aller Gebäude unter besonderer Berücksichtigung von Zugänglichkeit und Umweltstandards. Das Hauptgebäude des Hotels aus den 1960er Jahren wird fast vollständig umgebaut. Alle 30 Zimmer sind Vierbettzimmer mit eigenem Bad, darunter zwei Zimmer für Personen mit eingeschränkter Mobilität. Aufzüge und Rampen sind geplant.
Außerdem wird es ein Bistro und ein Restaurant mit Panoramaterrasse, eine Fahrradgarage und einen Parkplatz für 20 Autos geben. 10 Schulungs- und Tagungsräume werden in den historischen Räumlichkeiten von Schloss und Turm verbleiben.
Das Projekt zeichnet sich dadurch aus, dass der Schwerpunkt auf nachhaltigen Technologien liegt: Wärmedämmung unter Verwendung nachhaltiger Materialien, Regenwassernutzung, grüne Fassaden und Sonnenkollektoren. All dies steht im Einklang mit dem Auftrag des Hollenfels-Zentrums, junge Menschen zu einem verantwortungsvollen Umgang mit der Umwelt zu erziehen.
Claude Meisch betonte, wie wichtig es ist, solche Räume zu schaffen: "Wir haben die Pflicht, die neue Generation darauf vorzubereiten, sich aktiv an der nachhaltigen Entwicklung zu beteiligen - das ist kein abstraktes Ziel, sondern eine konkrete Aktion hier und jetzt".
Parallel zum Entwurf wurden groß angelegte archäologische Ausgrabungen durchgeführt. Der feuchte Boden hat einzigartige Artefakte konserviert, von Schuhen und Holzgegenständen bis hin zu Münzen und einem mittelalterlichen "Hutmacher"-Spiel. Besonders bemerkenswert sind die Überreste einer Verteidigungsanlage mit doppeltem Graben, Brückenbauwerken und Munition, die Hollenfels zu einem wichtigen Ort für Historiker machen.
Aus diesem Grund sind in das Projekt archäologische Schutzmaßnahmen integriert, was es zu einem Modell des Gleichgewichts zwischen neuen Funktionen und dem Schutz des historischen Erbes macht.
Das Gesamtbudget des Projekts beträgt 31,9 Millionen Euro einschließlich Mehrwertsteuer. Auftraggeber ist das Ministerium für Mobilität und öffentliche Arbeiten zusammen mit der Verwaltung für öffentliche Gebäude.