Luxemburg hat 2,3 Millionen Euro für soziale und sicherheitstechnische Unterstützung bereitgestellt

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Der Stadtrat von Luxemburg hat wichtige Initiativen im Bereich der sozialen Unterstützung und Sicherheit beschlossen. Zum einen hat er Mittel für die Aufstockung des Personals des Dienstes "A Vos Côtés" ("An deiner Seite") bereitgestellt, der Obdachlose und gefährdete Gruppen unterstützt. Zum anderen beschloss er die Installation von 67 neuen Überwachungskameras im Viertel Bonnevoie, einem politisch umstrittenen Gebiet.
Der im Dezember 2020 gegründete Dienst By Your Side wurde zunächst nur im Bahnhofsviertel (Gare) eingerichtet, hat sich aber inzwischen auf Bonnevois und Uptown ausgeweitet. Der Stadtrat hat nun einstimmig beschlossen, vier neue Beamte zu finanzieren und damit die Zahl der Beamten auf 26 zu erhöhen. Dadurch wird ihre Präsenz auf den Straßen erhöht und sie können früher anfangen zu arbeiten.
Eines der Hauptziele des Dienstes ist es, Obdachlosen und Personen zu helfen, die die Eingänge von Geschäften blockieren und so deren Betrieb erschweren. Der Rat hat auch die Notwendigkeit erkannt, die Anlaufstelle Para-Chute in der Nähe des Bahnhofs zu erweitern, die nun eine Stunde früher öffnen wird. Aufgrund von Platzmangel erwägt die Behörde jedoch, sich nach einem neuen Gebäude umzusehen.
Darüber hinaus wurde beschlossen, im Stadtteil Hamm ein Sozialzentrum für Obdachlose mit psychischen Störungen einzurichten. Die Einrichtung wird über 8 Betten verfügen, und das Personal wird zwischen der Stadt und dem Gesundheitsministerium aufgeteilt: Das medizinische Personal wird vom Ministerium bezahlt, das sozialpädagogische Personal von der Stadt. Das Projekt zielt darauf ab, eine vorübergehende Unterbringung und Unterstützung zu bieten, um den Menschen die Möglichkeit zu geben, ein neues Leben zu beginnen.
Schätzungen zufolge leiden etwa 60 Obdachlose in Luxemburg an einer psychischen Erkrankung, was dieses Zentrum besonders wichtig macht.
Die zweite große Initiative ist die Ausweitung der Videoüberwachung in Bonnevois. Der Rat genehmigte die Installation von 67 Kameras sowie die Ausweitung der Videoüberwachung im östlichen Teil des Viertels.
Die Maßnahme hat jedoch eine politische Kontroverse ausgelöst. François Benoy von der Grünen Partei (Déi Gréng) äußerte die Befürchtung, dass die Videoüberwachung das Problem nicht lösen, sondern nur eine Illusion von Sicherheit schaffen und zu einer Verlagerung der Kriminalität in andere Stadtteile führen würde. Gabriel Boisante von der Sozialistischen Arbeiterpartei Luxemburgs (LSAP) schloss sich dieser Position an und wies darauf hin, dass internationale Studien keinen signifikanten Einfluss von Videokameras auf die Kriminalitätsrate bestätigen.
Dennoch haben die Behörden die Finanzierung des Projekts genehmigt. Die Installation der Kameras in Bonnevois wird 2,3 Millionen Euro kosten - zum ersten Mal aus dem Haushalt der Stadt Luxemburg.