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Die Anhebung des Rentenalters in Luxemburg wird den Zusammenbruch des Systems nur hinauszögern

Zuletzt aktualisiert
16.07.25
Pensions in Luxembourg

Getty Images

Laut dem Juni-Bericht der Generalinspektion für soziale Sicherheit (IGSS) wird selbst eine so ehrgeizige Maßnahme wie die schrittweise Verlängerung der Lebensarbeitszeit um fünf Jahre das luxemburgische Rentensystem nicht vor einem Defizit bewahren, sondern es lediglich um 4-5 Jahre verschieben. Wenn die Rücklage heute noch die Kosten deckt, wird das System ab 2026 ins Defizit geraten, und 2045 könnte der Fonds völlig erschöpft sein.

Die Regierung von Luc Frieden hat für Mai 2025 einen Rentenreformplan vorgelegt, der bei den Arbeitnehmern Besorgnis ausgelöst hat. Das Renteneintrittsalter in Luxemburg liegt derzeit bei 65 Jahren und 40 Beitragsjahren, aber viele Bürger gehen früher in Rente. Eines der Schlüsselelemente der Reform ist die schrittweise Erhöhung der Beschäftigungsdauer um 3 Monate pro Jahr über 20 Jahre. Dies würde bedeuten, dass künftige Generationen bis zum Alter von 70 Jahren arbeiten müssten, um eine Rente zu den gleichen Bedingungen zu erhalten.

Die IGSS analysierte zwei Szenarien:

  • "Standard", bei dem von einem allgemeinen Beschäftigungswachstum ausgegangen wird;
  • Ein Szenario ohne zusätzliches Beschäftigungswachstum, bei dem das zunehmende Dienstalter die Einstellung neuer Mitarbeiter einschränkt.

Die Prognosen zeigten, dass durch die Reform die Erwerbsbevölkerung im Jahr 2035 um 24.000 Personen zunehmen würde, während die Zahl der Rentner um 18.000 abnehmen würde. Bis 2070 wird diese Differenz 117.000 bzw. 129.000 erreichen.

Dies ist jedoch nur eine relative Entlastung. Langfristig, so warnt die IGSS, wird sich der Effekt ausgleichen: Diejenigen, die länger gearbeitet haben, werden höhere Renten erhalten, was letztendlich die finanzielle Belastung erhöhen wird. Selbst bei einer positiven demografischen Dynamik wird das Haushaltsdefizit des Rentensystems also immer noch auftreten - nur eben nicht im Jahr 2045, sondern 2048 oder 2050.

Die Ministerin für Sozialschutz, Martine Deprez, hat bereits erklärt, dass Untätigkeit "keine Option ist". Die IGSS betont jedoch, dass eine Verschiebung des Renteneintritts allein das Problem nicht lösen wird. Auch die Anhebung der Sozialbeiträge auf 11 Prozent wird nicht helfen, da selbst dies die Lücke in der Zukunft nicht decken wird.

Die Rentenreform in Luxemburg wird eine Kombination von Maßnahmen erfordern, die unter anderem Folgendes umfassen können:

  • schrittweise Anhebung des Renteneintrittsalters;
  • Erhöhung der Sozialbeiträge;
  • Anpassung der Formel für die Rentenberechnung;
  • Förderung der Beschäftigung von älteren Menschen;
  • eine aktivere Migrationspolitik, um junge, arbeitsfähige Menschen anzuziehen.

Ein wichtiges Treffen zwischen der Regierung, den Gewerkschaften und den Arbeitgebern wird voraussichtlich im September stattfinden. Doch schon jetzt ist klar: Die Reform wird kompliziert und wahrscheinlich schmerzhaft sein - sowohl für den Haushalt als auch für einige Bürger.

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Zuletzt aktualisiert
16.07.25

Fotos aus diesen Quellen: Getty Images

Autoren: Alex Mort

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