Die USA haben die Umsetzung des globalen Steuerabkommens der OECD in Frage gestellt
Finanzminister Gilles Roth hat eine Antwort auf die parlamentarische Anfrage von Laurent Mosar über die veränderte Haltung der USA zum globalen Steuerabkommen der OECD vorgelegt.
Am 20. Januar 2025 gab das Weiße Haus ein Memorandum heraus, in dem klargestellt wird, dass das "globale Steuerabkommen" der OECD in den USA ohne Zustimmung des Kongresses nicht durchsetzbar ist. In diesem Dokument wird das US-Finanzministerium auch angewiesen zu prüfen, ob einzelne Länder gegen US-Steuerabkommen verstoßen und diskriminierende Vorschriften gegen US-Unternehmen erlassen. Washington erwägt Sanktionen gegen Länder, die sich solcher Verstöße schuldig gemacht haben.
Der luxemburgische Finanzminister erinnerte daran, dass die USA im Jahr 2021 die OECD-Vereinbarung über eine Mindeststeuer für multinationale Unternehmen (den so genannten "Pilot 2") unterstützten. Diese wurde später als Grundlage für die EU-Richtlinie 2022/2523 verwendet, die die EU-Länder dazu verpflichtete, einen effektiven Mindeststeuersatz von 15 Prozent einzuführen. Luxemburg hat diese Regeln durch ein Gesetz vom 22. Dezember 2023 angenommen.
Gilles Roth betonte, dass die Wahrung gleicher Wettbewerbsbedingungen ein Schlüsselelement des Abkommens sei. Sollten sich die USA weigern, ihren Verpflichtungen nachzukommen, könnte dies das Gleichgewicht des Steuerwettbewerbs gefährden. Alle neuen Verhandlungen sollten den europäischen Rechtsrahmen und die Notwendigkeit berücksichtigen, gleiche Wettbewerbsbedingungen für alle Länder zu wahren.
Bis auf weiteres bleibt Luxemburg den EU-Normen verpflichtet und wird trotz der Unsicherheit über die Haltung der USA weiterhin den Steuersatz von 15 % anwenden.