Im Jahr 2023 sinkt das Volumen der staatlichen Garantien in der EU
Laut dem am 31. Januar 2025 veröffentlichten Eurostat-Bericht ist das Niveau der öffentlichen Bürgschaften in den meisten EU-Ländern zurückgegangen. In den Jahren zuvor war es aufgrund der COVID-19-Pandemie und der durch den Krieg Russlands gegen die Ukraine verursachten Energiekrise stark angestiegen. Im Jahr 2023 kehrte sich der Trend jedoch um, und das Volumen der ausgestellten staatlichen Garantien begann zu sinken.
Spitzenreiter bei den staatlichen Garantien waren die Niederlande, wo sie 30,4 % des BIP erreichten. Finnland und Italien wiesen mit 17,9 % bzw. 15,3 % ebenfalls hohe Werte auf. In Deutschland beliefen sich die Garantien auf 14,6 % des BIP, in Frankreich auf 13,5 %. Am anderen Ende der Rangliste standen Irland, Bulgarien, die Tschechische Republik und die Slowakei, wo die staatlichen Garantien nicht mehr als 1 % des BIP betrugen.
Ein weiterer wichtiger Indikator war die Schuldenlast staatlicher Unternehmen, die formal nicht Teil der öffentlichen Finanzstruktur sind, aber erhebliche Verbindlichkeiten haben. In Deutschland erreichten diese Schulden 86,5 Prozent des BIP und damit den höchsten Wert unter den EU-Ländern. In den Niederlanden lag sie bei 79,5 Prozent und in Griechenland bei 71,7 Prozent. Am niedrigsten war die Verschuldung öffentlicher Unternehmen in der Slowakei (3,7 Prozent des BIP), in Spanien (4,1 Prozent) und in Zypern (8,4 Prozent).
Die notleidenden Kredite des öffentlichen Sektors (NPL) sind in der EU nach wie vor relativ niedrig, aber in Zypern waren sie mit 11,8 Prozent des BIP die höchsten in der Union. In Kroatien erreichte der Wert 0,9 Prozent des BIP und in Spanien 0,5 Prozent. In den übrigen Ländern war die Höhe der notleidenden Kredite vernachlässigbar oder lag praktisch bei Null.
Ein weiterer Risikofaktor sind Schuldverpflichtungen im Zusammenhang mit öffentlich-privaten Partnerschaften (PPP), insbesondere im Infrastrukturbereich. Während es in neun EU-Ländern keine solchen Verbindlichkeiten gab, erreichten sie in Portugal 1,4 Prozent des BIP, in der Slowakei 1,1 Prozent und in Lettland 0,7 Prozent.
Die Daten von Eurostat zeigen, dass die Haushaltslage der EU trotz des allgemeinen Rückgangs der öffentlichen Garantien weiterhin prekär ist. Hohe Verbindlichkeiten öffentlicher Unternehmen, faule Kredite und versteckte ÖPP-Schulden könnten die öffentlichen Haushalte in den kommenden Jahren zusätzlich unter Druck setzen.