Jährliche Inflationsrate in der Eurozone erreicht 2,2%

Frank van Hulst, Unsplash
Laut Eurostat lag die jährliche Inflationsrate in der Eurozone im September 2025 bei 2,2%, gegenüber 2,0% im Vormonat. In der gesamten Europäischen Union lag die Zahl bei 2,6 %, ebenfalls gegenüber 2,4 % im August. Im Vergleich dazu lag die Inflationsrate im September 2024 in der Eurozone bei 1,7 % und EU-weit bei 2,1 %.
Ein solches Wachstum könnte nach mehreren Monaten relativer Stabilität eine Trendwende bedeuten. Der wichtigste "Motor" der Inflation waren die Dienstleistungen, die 1,49 Prozentpunkte des Gesamtindikators ausmachten. Es folgten Nahrungsmittel, Alkohol und Tabak (+0,58 Prozentpunkte) und Industriegüter ohne Energie (+0,20 Prozentpunkte). Der Energiesektor hingegen übte einen deflationären Druck aus und verringerte den Gesamtindex um -0,03 Prozentpunkte.
Das Bild für die einzelnen Länder ist nach wie vor sehr uneinheitlich. Rumänien führt erneut mit einer schwindelerregenden Inflationsrate von 8,6 Prozent, gefolgt von Estland (5,3 Prozent), Kroatien und der Slowakei (jeweils 4,6 Prozent). In diesen Ländern steigen die Preise trotz europaweiter Bemühungen zur Eindämmung der Inflation stetig weiter an. Die Gründe dafür liegen sowohl in der gestiegenen Nachfrage als auch in lokalen Faktoren, die von Energietarifen bis zu Lebensmittelkosten reichen.
Am anderen Ende des Spektrums liegen Zypern (0,0 %), Frankreich (1,1 %) sowie Italien und Griechenland (jeweils 1,8 %). Insbesondere Frankreich weist seit mehreren Monaten in Folge die niedrigste Inflation unter den großen Volkswirtschaften der Region auf, trotz moderater Preissteigerungen in Sektoren wie Verkehr und Lebensmittel.
Der Energiesektor bleibt die einzige große Kategorie, die eine Deflation verzeichnet: -0,4% im September. Dies ist sowohl auf den Rückgang der weltweiten Energiepreise als auch auf saisonale Faktoren zurückzuführen. Gleichzeitig weisen unverarbeitete Nahrungsmittel (+4,7%) und Dienstleistungen (+3,2%) weiterhin das größte Wachstum unter den Verbraucherkategorien auf.
Interessanterweise sind es in der Inflationsstruktur die Dienstleistungen, die seit mehreren Monaten in Folge einen stabilen und wichtigsten Beitrag zum Gesamtindex geleistet haben. Dies deutet auf den anhaltenden Druck der Löhne und der Binnennachfrage hin.