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Luxemburg hat seine Karte der Geldwäscherisiken aktualisiert: Worauf Unternehmen jetzt achten sollten

Zuletzt aktualisiert
26.05.25
Money laundring in Luxembourg

Ben Iwara, Unsplash

Im Mai 2025 veröffentlichte Luxemburg offiziell seine aktualisierte nationale Risikobewertung (ENR 2025) zur Bekämpfung der Geldwäsche (BC), ein Schlüsseldokument, das aktuelle und zukünftige Bedrohungen für das Finanzsystem des Landes aufzeigt. Die Entwicklung wurde vom Justizministerium geleitet und vom BC/FT Prevention Committee koordiniert. An dem Prozess waren sowohl Regierungsstellen als auch Vertreter des privaten und gemeinnützigen Sektors beteiligt. Das Dokument gibt einen Überblick über die Situation bis Ende 2023.

ENR 2025 war die dritte Bewertung dieser Art, nach der Version von 2018 und der Revision von 2020. Sie konzentriert sich ausschließlich auf Geldwäscherisiken. Eine gesonderte Bewertung der Terrorismusfinanzierung wird zu einem späteren Zeitpunkt vorgelegt werden und den Zeitraum 2021-2024 abdecken.

Der Hauptzweck des ENR besteht darin, Regierungen, Aufsichtsbehörden und Unternehmen bei der Anwendung eines risikobasierten Ansatzes zu helfen, Ressourcen genauer zuzuweisen und Präventivmaßnahmen zu entwickeln, wenn die Risiken wirklich hoch sind. Das Dokument dient auch als praktisches Instrument für Fachleute, die die BC/FT-Anforderungen erfüllen müssen: Unternehmen können es nutzen, um ihre eigenen internen Risikobewertungen zu entwickeln und Prozesse anzupassen.

ENR 2025 bietet eine anpassungsfähige Analysemethode, enthält etwa zwei Dutzend neue Fallstudien und thematische Kästen zu Themen, die besondere Aufmerksamkeit erfordern.

Die wichtigsten Schlussfolgerungen der ENR 2025

Die Analyse ergab, dass die größte Bedrohung durch Geldwäsche aus dem Ausland kommt. Dies ist auf die Rolle Luxemburgs als internationaler Finanzplatz zurückzuführen. Zu den wichtigsten externen Bedrohungen gehören Steuer- und Finanzbetrug, Fälschung und Korruption.

Im Gegensatz dazu sind die internen Risiken (inländische Bedrohungen) geringer und stehen überwiegend im Zusammenhang mit Straftaten, die innerhalb des Landes begangen werden: hauptsächlich Diebstahl, Drogenhandel und Betrug.

Die stärkste Anfälligkeit ist in mehreren Sektoren zu verzeichnen:

  • Der Finanzsektor - Banken, Investmentgesellschaften, E-Geld-Anbieter, Lebensversicherungen, Krypto-Dienstleistungen - werden alle als Sektoren mit einem "hohen inhärenten Risiko" eingestuft. Aufgrund von Kontroll- und Aufsichtsmaßnahmen wurde das Restrisiko auf "mittel" reduziert.
  • Der Nicht-Finanzsektor - Anwälte und Buchhalter - liegt ebenfalls in der "Hochrisiko"-Zone, mit Ausnahme von Wirtschaftsprüfern und Gerichtsvollziehern. Die ergriffenen Maßnahmen verringern das Gesamtrisiko auf "mittel" und im Falle der Wirtschaftsprüfer sogar auf "niedrig".
  • Rechtliche Strukturen und Unternehmen - Treuhandgesellschaften und Stiftungen sowie gewinnorientierte Unternehmen gelten als besonders gefährdet, vor allem wenn es an Transparenz in Bezug auf die wirtschaftlichen Eigentümer mangelt.

Diese Erkenntnisse werden durch die Ergebnisse der im September 2023 veröffentlichten Bewertung der GAFI (Group Against Money Laundering International) bestätigt. Die GAFI erkannte an, dass Luxemburg über ein "robustes System zur Bekämpfung der Geldwäsche" und ein "tiefes Verständnis der Risiken" verfügt.

Was kommt als Nächstes?

ENR 2025 soll nicht nur die aktuelle Situation widerspiegeln, sondern auch eine Plattform für die kontinuierliche Aktualisierung des Risikowissens werden. Dies ist angesichts der zunehmenden Komplexität der Finanzsysteme und des Auftretens neuer Bedrohungen, einschließlich solcher, die sich aus der Nutzung digitaler Vermögenswerte ergeben, notwendig.

Für den privaten Sektor bedeutet dies: Zeit für die Überprüfung der internen Verfahren, der Mitarbeiterschulung und der Überwachungssysteme. Das Dokument wird als Referenzpunkt für die Vorbereitung auf behördliche Inspektionen und Risikoaudits dienen.

In einem zunehmend regulierten Umfeld ist eine aktuelle Risikobewertung keine Formalität, sondern eine Frage der strategischen Widerstandsfähigkeit des Unternehmens. ENR 2025 setzt nun einen neuen Maßstab.

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Zuletzt aktualisiert
26.05.25

Fotos aus diesen Quellen: Ben Iwara, Unsplash

Autoren: Alex Mort

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