Luxemburg im Aufwind: Handel, Dienstleistungen und Investitionen verzeichnen Rekordüberschüsse

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Nach vorläufigen Daten der luxemburgischen Zentralbank (Banque centrale du Luxembourg) und des staatlichen Statistikamtes STATEC wird Luxemburg im Jahr 2024 einen Leistungsbilanzüberschuss von 11,8 Milliarden Euro verzeichnen - 2,8 Milliarden mehr als 2023. Haupttreiber des Wachstums: der Export von Waren und Dienstleistungen sowie eine hohe Investitionstätigkeit.
Der Handelsbilanzüberschuss belief sich auf 1,5 Milliarden Euro und stieg damit um 1,1 Milliarden Euro. Die Exporte stiegen um 3 Prozent, während die Importe um 1 Prozent sanken. Der Anstieg war besonders bemerkenswert bei der Position "Waren, die ohne physische Verbringung durch Luxemburg passieren", d.h. der internationale Handelsumsatz ohne Transit: +155 Millionen Euro.
Darüber hinaus verringerte sich das Defizit bei den allgemeinen Gütern außer dem Außenhandel, wobei die Ausfuhren um 710 Millionen € stiegen und die Einfuhren um 255 Millionen € sanken.
Der internationale Dienstleistungsverkehr stieg im Vergleich zu 2023 um 6,5%, was +2,3 Milliarden Euro entspricht. Vor allem die Finanzdienstleistungen wuchsen: die Exporte um 5,6% und die Importe um 4,9%. Der Hauptgrund dafür ist der Anstieg des Vermögens von Investmentfonds um 8 % im Vergleich zum Vorjahr. Im Sektor der nichtfinanziellen Dienstleistungen war das Wachstum moderat: Exporte +1,7%, Importe +1%.
Im Gegensatz zum Jahr 2023, in dem es zu Abflüssen kam, war das Jahr 2024 das Jahr der Rückkehr der Direktinvestitionen:
- 123,7 Milliarden Euro in Auslandsvermögen investiert
- 100,7 Mrd. € an inländischen Verbindlichkeiten aufgenommen
Die Investitionen in Portfolio-Aktiva waren eher uneinheitlich:
- Die Kapitalzuflüsse in luxemburgische Aktien beliefen sich auf 171,2 Mrd. €, gegenüber 101,5 Mrd. € im Vorjahr.
- Bei ausländischen Aktien kam es jedoch zu erheblichen Abflüssen: -41,5 Mrd. €, genauso viel wie im Jahr 2023.
- Die Anleger bevorzugten Schuldtitel, wobei sich die Nettokäufe ausländischer Anleihen auf 200,4 Mrd. € beliefen, während luxemburgische Schuldtitel 30,8 Mrd. € anzogen (gegenüber 21,6 Mrd. € im Jahr 2023).
Die luxemburgische Wirtschaft im Jahr 2024 hat sich als widerstandsfähig und anpassungsfähig erwiesen: Eine erfolgreiche Neuausrichtung auf den Export, eine verstärkte Investitionstätigkeit und eine ausgewogene Außenpolitik haben es ermöglicht, den Überschuss trotz der Volatilität der Weltmärkte zu steigern. Investmentfonds, ein traditioneller Pfeiler des Finanzsektors des Großherzogtums, spielten eine besondere Rolle bei diesem Erfolg.