Die Zahl der Jugendlichen in luxemburgischen Gefängnissen hat sich verfünffacht

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Der Anstieg der Jugendkriminalität in Luxemburg nimmt eine immer alarmierendere Wendung. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft hat sich die Zahl der Jugendlichen, die im Gefängnis Schrassig inhaftiert sind, seit Anfang 2025 verfünffacht. Und nur 24 Stunden nach einem aufsehenerregenden Fall von zwei jugendlichen Dieben im Zentrum der Hauptstadt meldeten die Behörden eine neue Serie von Festnahmen, diesmal in der Gemeinde Bascharage, wo vier Jugendliche festgenommen wurden, die im Verdacht standen, in ein Wohnhaus eingebrochen zu sein.
Der Vorfall ereignete sich am Donnerstag, den 27. November. Gegen Mittag erhielt die Polizei eine Meldung über einen Einbruch in ein Privathaus. Die Streife traf fast sofort am Ort des Geschehens ein, begann mit einer Kontrolle und leitete umgehend eine Fahndung nach den Verdächtigen ein. Zwei Stunden später wurden vier junge Männer an einem in der Nähe geparkten Auto gesichtet und an Ort und Stelle festgenommen.
Die Staatsanwaltschaft betont, dass gegen die Festgenommenen "schwerwiegende Verdachtsmomente" bestehen. Sie sind sowohl bei der Polizei als auch bei der Justiz gut bekannt und treten in mehreren Ländern unter verschiedenen Namen auf. Einige von ihnen haben bereits den luxemburgischen Strafvollzug durchlaufen. Alle vier haben keinen festen Wohnsitz, was, wie die Behörden betonen, nicht nur ihre Überwachung, sondern auch jeden Versuch der Resozialisierung ernsthaft erschwert.
Im Anschluss an die Verhöre wurden drei Jugendliche vorübergehend im luxemburgischen Strafvollzugszentrum inhaftiert, der vierte wurde in einer speziellen Jugendeinrichtung untergebracht. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft zielen diese Maßnahmen darauf ab, Rückfälle zu verhindern und den Zugang zu den an dem Fall beteiligten Personen während der weiteren Ermittlungen zu gewährleisten. Gleichzeitig wird auf die Notwendigkeit hingewiesen, den rechtlichen Rahmen einzuhalten und eine angemessene soziale Unterstützung zu organisieren.
Die sich verschlechternde Situation spiegelt ein breiteres Problem wider: Luxemburg ist zunehmend mit grenzüberschreitenden kriminellen Banden konfrontiert, in denen Minderjährige eine Schlüsselrolle spielen. Die Verwendung falscher Papiere, die Mobilität und das Fehlen eines festen Wohnsitzes erschweren ihre Verfolgung, und die sozialen und justiziellen Schutzsysteme hatten noch keine Zeit, sich an die neue Realität anzupassen.





