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Luxemburg bricht den Anti-Rekord für häusliche Gewalt

Zuletzt aktualisiert
28.03.25
Domestic Violence in Luxembourg

Noah Buscher, Unsplash

In Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage des Abgeordneten Dan Hardy gaben die Minister Yuriko Backes, Elisabeth Margue und Léon Gloden einen umfassenden Überblick über die Situation der häuslichen Gewalt in Luxemburg. Ihnen zufolge ist häusliche Gewalt nach wie vor eine alltägliche Realität, von der alle Bereiche der Gesellschaft und alle nationalen Gemeinschaften betroffen sind.

Nach Angaben des Dienstes SAVVD (Femmes en détresse) für Opfer häuslicher Gewalt erhielten allein im Jahr 2023 Männer und Frauen aus mehr als 39 Ländern Hilfe. Der Staat hat einen geschlechtsneutralen und vielschichtigen Ansatz gewählt, der Opferschutz, Arbeit mit Aggressoren und Sensibilisierungskampagnen umfasst.

In Luxemburg hat jedes Opfer häuslicher Gewalt, unabhängig von Geschlecht, Geschlechtsidentität oder sexueller Orientierung, Anspruch auf kostenlose professionelle Hilfe. Die Rechtsgrundlage für dieses System ist das geänderte Gesetz vom 8. September 2003, das die Handlungskette von der polizeilichen Intervention bis zur Begleitung durch spezialisierte Dienste definiert.

Besonderes Augenmerk wird auf Minderjährige gelegt: 2023 wurden 937 von häuslicher Gewalt betroffene Kinder offiziell unter Schutz gestellt. Hierfür sind spezialisierte Strukturen wie PSYea (Femmes en détresse) und Alternatives (Pro Familia) zuständig.

Im Jahr 2023 führte die Polizei 1.057 Einsätze wegen häuslicher Gewalt durch - mehr als in jedem der vorangegangenen Jahre. Im Vergleich dazu waren es 876 im Jahr 2014 und 983 im Jahr 2022. Die Zahl der Zwangsräumungen von Aggressoren (Wegweisungen) bleibt jedoch stabil: 246 im Jahr 2023, die gleiche Zahl wie im Jahr zuvor.

Interessanterweise waren 90 % der Personen, die im Jahr 2023 vor die Tür gesetzt wurden, Männer und 10 % Frauen. Trotz der Zunahme der Interventionen bleibt das Muster weitgehend unverändert: 75 % der Fälle betreffen Paare, darunter sowohl heterosexuelle als auch gleichgeschlechtliche Paare. Die Zahl der registrierten Interventionen bei gleichgeschlechtlichen Paaren ist jedoch äußerst gering: 2023 waren es 0 von 246 Räumungen. In den Vorjahren gab es zwischen zwei und sechs solcher Fälle pro Jahr.

Den Ministern zufolge bietet Luxemburg eine breite Palette von Hilfsangeboten, die ausnahmslos allen zur Verfügung stehen. Femmes en détresse und INFOMANN begleiten die Opfer, und das Rote Kreuz führt das Programm RIICHT ERAUS für den Umgang mit Angreifern durch. Alle Verfahren sind klar strukturiert: Wenn die Polizei eine Räumung anordnet, wird automatisch das Begleit- und Hilfsnetz aktiviert.

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28.03.25

Fotos aus diesen Quellen: Noah Buscher, Unsplash

Autoren: Alex