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Luxemburg lanciert ersten Aktionsplan gegen geschlechtsspezifische Gewalt

Zuletzt aktualisiert
02.07.25
Domestic Violence in Luxembourg

Getty Images

Am 30. Juni 2025 hat die Ministerin für Gleichstellung und Vielfalt, Yuriko Backes, den ersten Nationalen Aktionsplan gegen geschlechtsspezifische Gewalt vorgestellt. Der Plan (PAN), der am 20. Juni vom Regierungsrat genehmigt wurde, ist eine direkte Reaktion auf die wachsende Besorgnis über das Ausmaß der geschlechtsspezifischen und häuslichen Gewalt im Land.

Der Plan orientiert sich an der Istanbul-Konvention des Europarats und stützt sich auf deren vier Säulen: Gewaltprävention, Opferschutz, Strafverfolgung von Angreifern und Koordinierung von Maßnahmen. Der PAN hat acht strategische Richtungen, darunter:

  • Ausbildung von Spezialisten;
  • Informationskampagnen;
  • Stärkung des Rechtsschutzes der Opfer;
  • die Verantwortung der Aggressoren;
  • hochwertige Unterstützung für beide Seiten des Konflikts;
  • Datenerhebung und -analyse;
  • behördenübergreifende Verwaltung der Maßnahmen;
  • internationale Solidarität.

Heute umfasst der PAN-Rahmen 62 Projekte, die unter Beteiligung von 10 Ministerien umgesetzt werden sollen. Nach drei Jahren wird der Plan einer externen Leistungsbewertung unterzogen.

"Dies ist nicht nur ein Dokument, sondern ein Wendepunkt in unserer Gleichstellungspolitik", sagte Minister Backes. Die Kernbotschaft der Initiative - "Du bist nicht allein. Hilfe ist verfügbar" - müsse durch konkrete Maßnahmen untermauert werden.

Die Präsentation enthielt auch Daten für das Jahr 2024, die vom Collaborative Committee of Violence Professionals zusammengestellt wurden. Die Statistiken zeigen eindeutig einen Anstieg der Vorfälle:

  • 1.178 Polizeibesuche wegen häuslicher Gewalt (1.057 im Jahr 2023),
  • 287 Anordnungen zur Entfernung des Angreifers aus der Wohnung (246 im Jahr 2023),
  • durchschnittlich 98 Polizeieinsätze und 24 Zwangsräumungen pro Monat.

Dies zeigt, dass häusliche Gewalt trotz der ergriffenen Maßnahmen in einem großen Teil der Gesellschaft nach wie vor eine soziale Norm ist. Die Ministerin bezeichnete die Daten als "beunruhigendes Signal" und betonte die Notwendigkeit, sowohl die Hilfe für die Opfer als auch die Prävention zu stärken.

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02.07.25

Fotos aus diesen Quellen: Getty Images

Autoren: Alex Mort

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