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Rentenreform in Luxemburg: Gewerkschaften kündigen Mobilisierung gegen "unsoziales" Projekt an

Zuletzt aktualisiert
20.05.25
Pension reformation in Luxembourg

ev, Unsplash

Entgegen den Erwartungen und ohne konkrete Zusagen in den Wahlprogrammen oder im Koalitionsvertrag hat der luxemburgische Premierminister letzte Woche offiziell die anstehende Rentenreform angekündigt, die nach Ansicht der Gewerkschaften einen Frontalangriff auf Solidarität und soziale Gerechtigkeit darstellt.

Die wichtigste Änderung ist eine deutliche Erhöhung der Pflichtdienstzeit für eine Vollrente. Dies steht nicht nur im Widerspruch zu den Vorschlägen, die die Gewerkschaften im Rahmen der Konsultation unterbreitet haben, sondern auch zur Meinung der Mehrheit der Bevölkerung: Umfragen zeigen, dass die Öffentlichkeit eher eine Erhöhung der Beitragssätze als eine Verlängerung der Dienstzeit wünscht.

Dies bedeutet, dass alle derzeitigen und künftigen Arbeitnehmer, einschließlich der Beamten, länger arbeiten müssen, um ihre Renten nicht zu verlieren. Dies wird vor allem die jüngere Generation treffen, die bereits unter den hohen Wohnungspreisen, der Instabilität des Arbeitsmarktes und der geringeren Kaufkraft leidet.

Die Gewerkschaften weisen darauf hin, dass die Mindestrente, auf die vor allem Frauen angewiesen sind, trotz des anhaltenden Preisanstiegs nicht indexiert wird. Diese Rente reicht nicht mehr aus, um einen angemessenen Lebensstandard in einem der teuersten Länder Europas zu gewährleisten.

Außerdem bleibt die Reform von 2012, mit der ein "Anpassungsmechanismus" eingeführt und die Erhöhung der laufenden Renten eingefroren wurde, in Kraft. Dies bedeutet, dass auch die derzeitigen Rentner Gefahr laufen, ihre Kaufkraft zu verlieren.

Was die Beamten betrifft, die laut der Regierungskoalition angeblich von der Reform hätten ausgenommen werden können, so wurde nun bestätigt, dass sie in gleicher Weise wie die Privatwirtschaft betroffen sein werden.

Die Gewerkschaftsfront OGBL-LCGB sieht in dieser Situation eine Zerstörung des Prinzips der Solidarität zwischen den Generationen und ruft nicht nur die jungen Menschen, sondern alle, die sich mit den künftigen Generationen solidarisch zeigen, zu einer Massendemonstration am 28. Juni in Luxemburg auf.

"Wir reichen allen Organisationen und Bürgern die Hand, die nicht damit einverstanden sind, dass die Zukunft der Rentner auf den Opfern der einen und dem Schweigen der anderen aufgebaut werden soll", heißt es in der Erklärung.

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20.05.25

Fotos aus diesen Quellen: ev, Unsplash

Autoren: Alex Mort