Der sozialpolitische Konflikt in Luxemburg: Gewerkschaften gegen Regierung

Tahir osman, Unsplash
Der luxemburgische Arbeitsminister hat für den 4. März 2025 eine Sitzung des Ausschusses für Arbeit und Beschäftigung (CPTE) anberaumt, ohne jedoch die entscheidende Frage der Tarifverhandlungsreform zu erörtern. Dies hat die beiden größten Gewerkschaften des Landes, OGBL und LCGB, verärgert, die in ihrem Schreiben vom 26. Februar von der Regierung klare Garantien für den Erhalt des Rechts auf Verhandlungen und den Abschluss von Tarifverträgen forderten.
Die OGBL und der LCGB sprechen sich für die Beibehaltung des derzeitigen Modells von Tarifverträgen ohne inhaltliche Einschränkungen aus. Sie bestehen insbesondere darauf, dass Artikel L. 162-12 des Arbeitsgesetzes, der die Bedingungen von Arbeitsverträgen regelt, nicht geändert werden sollte. Die Gewerkschaften sind der Meinung, dass eine mögliche Reform dieses Artikels den Schutz der Arbeitnehmerrechte schwächen könnte.
Der Hauptgrund für die Spannungen zwischen den Gewerkschaften und der Regierung ist eine mögliche Reform der Tarifverhandlungen, deren Einzelheiten noch nicht bekannt sind. Die Arbeitgeber drängen seit langem auf flexiblere Tarifverhandlungen, während die Gewerkschaften befürchten, dass dies ihre Position schwächen und die Arbeitsbedingungen verschlechtern würde.
Die Gewerkschaftsfront fordert von der Regierung klare Garantien, dass ihr Recht auf Tarifverhandlungen unverändert bleibt und dass mögliche Reformen den Inhalt von Tarifverträgen nicht zum Nachteil der Arbeitnehmer beeinträchtigen werden. Bislang hat der Arbeitsminister jedoch keine eindeutigen Antworten gegeben und es vorgezogen, dieser Diskussion auszuweichen.