Luxemburgs skandalumwitterter Abgeordneter behält seinen Sitz in der Partei
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ADR website
Die Partei ADR (Alternative Demokratesch Reformpartei) hat den Fall Tom Weidig untersucht, der in Luxemburg große Resonanz hervorgerufen hat. Der Abgeordnete stand im Mittelpunkt eines Skandals, nachdem er einen Facebook-Post gebilligt hatte, in dem er zur "Zerstörung" der LGBT-Gemeinschaft aufrief. Trotz zahlreicher Forderungen nach seinem Ausschluss beschloss die Partei, sich auf eine schriftliche Verwarnung zu beschränken.
Die ADR teilte in einer Erklärung mit, Weidig habe "seinen Standpunkt klargestellt, sich entschuldigt und seinen Fehler zugegeben". Eine Sitzung des Parteivorstandes am Montag kam zu dem Schluss, dass der Abgeordnete "keine Absicht hatte, jemanden zu zerstören und nicht dazu aufgerufen hat".
Dennoch verwarnte die ADR Weidig offiziell wegen seines provokativen Verhaltens in den sozialen Medien. Im Text des Parteibeschlusses wird erwähnt, dass zusätzliche Maßnahmen gegen ihn ergriffen werden können, aber es wird nicht spezifiziert, welcher Art diese Maßnahmen sind. Es ist nur bekannt, dass mögliche Sanktionen innerhalb der Partei diskutiert wurden, und Weidig selbst hat seine eigenen Optionen für den Umgang mit der Situation angeboten.
Der Abgeordnete selbst sagte zuvor, er habe aus Versehen ein "Like" unter den Beitrag gesetzt, ohne dessen Inhalt zu lesen. Am Montag drückte er sein Bedauern über den Skandal aus und betonte, dass er "mehrmals öffentlich eine dem Inhalt dieses Beitrags entgegengesetzte Meinung geäußert" habe, auch in Fernsehsendungen.
Der Vorfall war eine neue Bewährungsprobe für die ADR, die für ihre konservativen Ansichten bekannt ist. Die Entscheidung der Partei, Weidig nicht auszuschließen, hatte bereits eine Welle der Kritik von Seiten der Opposition und von Menschenrechtsorganisationen ausgelöst.