Der luxemburgische Arbeitsmarkt im März 2025: Stabilität inmitten von Spannungen

Ahmet Kurt, Unsplash
Auf den ersten Blick zeichnen die Statistiken aus der ADEM-Pressemitteilung für März 2025 ein stabiles Bild: Die saisonbereinigte Arbeitslosenquote blieb bei 5,9 Prozent. Hinter dieser Stabilität verbergen sich jedoch wichtige strukturelle Veränderungen, die auf wachsende Herausforderungen auf dem Arbeitsmarkt hinweisen.
Im Vergleich zum März 2024 stieg die Zahl der verfügbaren Bewerber um 1.249 auf 18.903 (+7,1%). Besonders auffällig ist der Anstieg bei Personen mit Hochschulbildung und bei Personen, die seit mehr als 12 Monaten gemeldet sind. Dies bedeutet, dass es für hochqualifizierte Fachkräfte immer schwieriger wird, eine Stelle zu finden. Besonders betroffen sind Berufe wie Buchhalter (ROME-Kategorie M12), IT-Spezialisten (M18), Köche (G16) und Lastwagenfahrer (N41).
Die Zahl der Neuanmeldungen beim Arbeitsamt blieb mit 2.718 Personen (-0,5%) im Vergleich zum März 2024 nahezu unverändert. Gleichzeitig stieg die Zahl der Bezieher von Arbeitslosengeld II auf 10.348 (+2,7%).
Interessant ist auch das Paradoxon bei der Dynamik der offenen Stellen. Obwohl die Arbeitgeber 3.354 neue Anzeigen aufgaben (+7,1 % im Vergleich zum März 2024), sank die Gesamtzahl der verfügbaren Stellen um 10,2 % auf 6.821. Das Angebot im Bankensektor (C12) und in der Buchhaltung und Lagerlogistik (N11) wurde besonders stark reduziert.
Während die staatlichen Maßnahmen den Markt stabilisieren, werfen diese Zahlen besorgniserregende Fragen auf: Kann die luxemburgische Wirtschaft die wachsende Zahl hochqualifizierter Arbeitsloser tatsächlich bewältigen? Und wird dies angesichts der digitalen Transformation und des demografischen Wandels nicht eine langfristige Herausforderung sein?