Wie die EU-Länder ihre Studenten unterstützen

Kateryna Hliznitsova, Unsplash
In welchem Umfang die europäischen Regierungen ihre Studenten unterstützen, ist nicht nur eine Frage der Bildung, sondern auch der Sozialpolitik. Laut Eurostat belief sich die finanzielle Unterstützung für Studierende und ihre Familien durch die Regierungen der EU-Mitgliedstaaten im Jahr 2022 auf durchschnittlich 533 Euro pro Schüler und Studenten und 1766 Euro pro Student.
Doch hinter diesem Durchschnitt liegt eine große Lücke. Dänemark ist Spitzenreiter bei der Unterstützung von Hochschulstudenten: 8024 € pro Person. Irland (5692 €) und Schweden (4948 €), Länder mit starken sozialen Garantien und einer Tradition von Investitionen in das Humankapital, befinden sich ebenfalls unter den ersten fünf. Am anderen Ende der Skala stehen Griechenland (20 €), Kroatien (97 €) und die Tschechische Republik (115 €), wo die staatliche Unterstützung für Studierende fast symbolisch ist.
Der EU-Durchschnitt für Schüler und Studenten lag bei 533 €. Spitzenreiter sind die Niederlande (1790 €), Schweden (1741 €) und wiederum Dänemark (1644 €). Am schlechtesten ist die Situation in Kroatien (7 €), Polen (16 €) und Ungarn (76 €).
Interessanterweise erhalten in den meisten EU-Ländern Universitätsstudenten mehr Unterstützung als Studenten auf anderen Ebenen. Ausnahmen sind Bulgarien, die Tschechische Republik, Lettland und Slowenien, wo der voruniversitären Stufe Priorität eingeräumt wird.
Diese Daten beziehen sich nur auf direkte Beihilfen: Stipendien, staatliche Darlehen, Familienbeihilfen je nach Status des Studenten. Sie berücksichtigen keine anderen Formen der Unterstützung wie Verpflegung, Transport, Gesundheitsversorgung, Wohnheime oder Steuerbefreiungen, die in einigen Ländern einen erheblichen Einfluss auf die Gesamtkosten der Ausbildung haben können.
Die unterschiedlichen Ansätze erklären sich nicht nur durch die wirtschaftlichen Möglichkeiten der Staaten, sondern auch durch Unterschiede in der Philosophie der Sozialpolitik. In einigen Ländern ist Bildung eine private Aufgabe der Familie, während sie in anderen Ländern eine strategische Investition des Staates in die Zukunft darstellt. Infolgedessen kann ein Student in Dänemark mit 400 Mal mehr Unterstützung rechnen als in Griechenland.