Die "Grauzone" des Gesetzes: Kindern in Luxemburg wird der Zugang zur Rehabilitation verwehrt

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Die plötzliche Einstellung der Rehabilitationsbehandlungen für Kinder im Nationalen Zentrum für funktionelle Rehabilitation (Rehazenter) in Luxemburg kam für viele Familien überraschend und alarmierend. Eltern berichten: Sitzungen wurden abgesagt, es gibt keine neuen Termine, und die offiziellen Erklärungen sind minimal. Für Kinder wie Emma war die Therapie im Zentrum nicht nur eine körperliche Unterstützung, sondern auch die Grundlage für ein psychisches Gleichgewicht. Jetzt müssen sie und andere Patienten entweder auf das Unbekannte warten oder sich im Ausland Hilfe suchen.
Wie RTL erfahren hat, ist der Grund für den Stopp der Kinderrehabilitation... der Wortlaut des Gesetzes. In der aktuellen Fassung des Krankenhausgesetzes ist das Rehazenter in Anlage 2 gesetzlich als Einrichtung zur Rehabilitation von Erwachsenen mit neurologischen, kardiologischen oder muskuloskelettalen Erkrankungen definiert. Kinder werden nicht erwähnt. Diese Klausel im Text schafft eine rechtliche Grauzone, die nun ganz handfeste Konsequenzen hat.
Es gibt einfach kein anderes Zentrum im Land, das den Kindern eine vergleichbare Qualität der Behandlung bietet. "Wir wissen nicht, was wir tun sollen. Eine Reise ins Ausland ist die einzige Möglichkeit", gab eine der Familien gegenüber RTL zu.
Die Lösung, so die Experten, liegt auf der Hand: Es reicht aus, das Wort "Erwachsene" aus dem Gesetzestext zu streichen, um die Türen des Zentrums wieder für alle zu öffnen, die es brauchen - unabhängig vom Alter.
Die Ministerien haben noch keine offizielle Antwort gegeben. Aber eine Frage wird immer lauter: Wie lange können die Schicksale von Kindern wegen der offiziellen Aufsicht in der Schwebe gehalten werden?
RTL hat versprochen, sich weiterhin um eine Klärung mit den Behörden zu bemühen - und die Eltern können nur hoffen, dass der gesunde Menschenverstand über den Buchstaben des Gesetzes siegt.