facebook
Luxtoday

82 Prozent der Luxemburger halten Kultur für einen wichtigen Teil ihres Lebens

Zuletzt aktualisiert
19.05.25
Culture of Luxembourg

Yuri Shirota, Unsplash

Am Montag, den 19. Mai 2025, stellte der luxemburgische Kulturminister Eric Thill die Ergebnisse einer großen nationalen Umfrage zum kulturellen Leben vor, die vom Forschungsdienst ILRES im Auftrag des Ministeriums durchgeführt wurde. Dies ist die erste Initiative seit 10 Jahren, um zu verstehen, wie die Kultur von den Einwohnern des Landes im wirklichen Leben gelebt wird - jenseits der Bühnen, Galerien und Berichte.

An der Umfrage nahmen 1981 Personen ab 16 Jahren teil, die verschiedene Regionen und soziale Gruppen repräsentierten. Die Ergebnisse bildeten die Grundlage für künftige Maßnahmen zur kulturellen Zugänglichkeit und territorialen Gleichstellung.

82 % der Befragten gaben an, dass die Kultur eine wichtige Rolle in ihrem Leben spielt. Der Grad der Beteiligung ist jedoch unterschiedlich: Je höher die Bildung und der wirtschaftliche Status, desto aktiver ist die Beteiligung. Darüber hinaus ist die Geografie ein Schlüsselfaktor. In Städten und zentralen Gebieten gibt es mehr Auswahl, die Logistik ist einfacher, und daher ist die Beteiligung höher. In ländlichen Gebieten gibt es weniger Angebote, weniger Informationen und mehr Barrieren.

Besonders große Unterschiede gibt es bei der Bewertung der "Attraktivität" der Kulturszene: Sie wird landesweit allgemein positiv wahrgenommen, aber in abgelegenen Gebieten mangelt es an Veranstaltungen und Künstlerpräsenz sowie an der Förderung bestehender Inhalte.

Interessanterweise erweisen sich lokale Konzerte, Feste und traditionelle Feiertage als die sinnvollsten Formen der Beteiligung. Sie sind einfacher, näher und emotional intensiver. Dies bestätigt, dass Kultur nicht in der Philharmonie beginnt, sondern auf dem Platz zu Hause.

Die Einwohner wiesen auch auf die Notwendigkeit einer aktiveren Förderung kultureller Veranstaltungen hin, insbesondere solcher, die mit der Geschichte und den Besonderheiten der Region zu tun haben. Das Problem ist nicht nur der Mangel an Veranstaltungen, sondern auch die Tatsache, dass sie oft einfach nicht bekannt sind.

Minister Eric Thiel nannte die Ergebnisse einen "Wendepunkt" und kündigte die Ausarbeitung des Aktionsplans "Zugang zur Kultur" an. Der nächste Schritt sind die Assises culturelles (öffentliche Anhörungen zur Kultur), die am 25. Juni 2025 stattfinden werden. Dort wird das Ministerium mit Künstlern, Organisationen und Bürgern darüber diskutieren, wie Kultur wirklich für alle zugänglich gemacht werden kann - nicht nur in der Hauptstadt, sondern auch in der Peripherie.

Die Umfrage war Teil der Umsetzung von Punkt Nr. 47 des Kulturentwécklungsplans 2018-2028, der eine regelmäßige Untersuchung der kulturellen Praktiken der Bevölkerung vorsieht. Dies ist ein wichtiges Instrument, um nicht nur Kultur zu schaffen, sondern auch zu verstehen, wer sie auf welche Weise berührt.

Feedback senden
Zuletzt aktualisiert
19.05.25

Fotos aus diesen Quellen: Yuri Shirota, Unsplash

Autoren: Alex Mort