Eric Thill: "Sparen an der Kultur ist eine Katastrophe".

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In einem Interview mit dem Tageblatt betonte der luxemburgische Kulturminister Eric Thill, dass die **luxemburgische Kultur trotz der europaweit angespannten Haushaltslage nicht unter das Messer kommen wird". Insbesondere die Filmindustrie, deren Fördermittel im vergangenen Jahr um mehr als 10 Prozent gestiegen sind.
"Natürlich sind die Zeiten schwierig. Die politische Lage hat sich verändert, insbesondere nach der Wiederwahl von Donald Trump und seinen neuen Forderungen an die NATO. Aber für mich und für die gesamte Regierung ist klar: An der Kultur darf nicht gespart werden, auch nicht in der Krise. Und im Jahr 2026 gilt das erst recht", sagte der Minister. Er nannte die möglichen Kürzungen eine "soziale Katastrophe".
"Das Kino ist nicht nur eine Kunstform, sondern auch eine gesellschaftliche Kraft"
Warum wurde dem Kino der Vorzug gegeben? Laut Thiel ist das Kino eine Quelle kollektiver Erfahrungen, Debatten und kritischer Perspektiven auf die Welt. Es verbindet, stiftet Identität und ermöglicht es uns, "andere Realitäten zu erleben".
Der Minister stellte jedoch sofort klar, dass der Staat nicht vorschreibt, was ein Film sein soll. "Meine Aufgabe ist es, eine Struktur zu schaffen, in der sich die Kulturschaffenden frei ausdrücken können, und nicht, ihre Kreativität zu lenken. Sie sind es, die die Gesellschaft gestalten, in der andere Bürger sich selbst und andere sehen", erklärte er.
Auf den typischen Vorwurf von Filmemachern, Filme dürften nicht auf Funktionen reduziert werden, betonte der Minister: Der Staat unterstütze die Meinungsfreiheit, ohne Inhalte vorzuschreiben. "Ja, das Kino kann eine Mission haben - aber die wird nicht vom Minister bestimmt, sondern vom Autor", betonte er.
Er lehnte auch die Idee ab, das Kino anderen Kunstformen gegenüberzustellen: "Jede kulturelle Form ist wichtig. Wir versuchen, alle Bereiche anständig zu fördern. Aber ja, das Kino braucht viele Mittel - deshalb ist es besonders wichtig, dass die Menschen, die im Kino arbeiten, von ihrer Kunst leben können."