Luxemburg will das Moseltal zu einer Tourismusmarke machen

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Das Moseltal wird von Jahr zu Jahr attraktiver für Touristen - nicht nur wegen seiner Weine, sondern auch wegen der malerischen Landschaft, der lokalen Gastronomie und der kulturellen Angebote. Im Jahr 2023 haben 11 Prozent der Übernachtungstouristen und 13 Prozent der Tagesgäste Weinaktivitäten in ihre Pläne aufgenommen. Die Regierung hat nun beschlossen, aus diesem Interesse Kapital zu schlagen, indem sie die Entwicklung einer nationalen Weintourismusstrategie einleitet.
Die ersten Konsultationen begannen diese Woche in Grevenmacher, an denen Weinkellereien, Museen, Gemeinden, Gewerkschaften und Tourismusverbände teilnahmen. Ihr Ziel ist nicht nur eine bessere Koordinierung, sondern die Erstellung eines konkreten Aktionsplans bis Ende 2025.
Guillaume Estgen, der für das Projekt verantwortlich ist, betont: "Wir müssen das Rad nicht neu erfinden." Seiner Meinung nach gibt es in der Region bereits erfolgreiche Veranstaltungen, wie z. B. Verkostungsfestivals, und die Aufgabe besteht darin, das, was bereits funktioniert, durch moderne Formate und Infrastrukturen zu stärken und zu erweitern. Dazu gehört auch die Idee, Touristen direkt in den Weingütern zu beherbergen, was durch landwirtschaftliche Subventionen unterstützt werden kann, wenn die Vorschriften zur Raumordnung eingehalten werden.
Die Ministerin für Landwirtschaft und Weinbau, Martine Hansen, stellte klar, dass Neubauten in Grünanlagen nach wie vor verboten sind, dass aber die Anpassung bestehender ländlicher Gebäude möglich und für die Landwirte vielversprechend ist.
Die Ministerin für Tourismus, Lex Delles, betonte, dass der Weintourismus kein Nischenprojekt sei, sondern ein echtes Wachstumsinstrument mit Möglichkeiten zur gegenseitigen Förderung von Regionen, Gastronomie und nationalem Image. In der Tat ist es eine Chance, die Mosel nicht nur zu einem Ort zu machen, an dem Wein getrunken wird, sondern zu einem Ort, an den man geht, um eine Erfahrung zu machen: in den Weinbergen zu übernachten, den Geschichten der Winzer zu lauschen, die lokalen Sorten zu probieren und mit einer Erfahrung zurückzukehren, die man nicht in einen Koffer packen kann.
Wenn die Strategie erfolgreich ist, könnte Luxemburg zu den Ländern gehören, in denen der Wein nicht nur ein Produkt, sondern auch ein Kulturweg ist. Und vielleicht wird das Moseltal in den kommenden Jahren zu einem vollwertigen Punkt auf der gastronomischen Landkarte Europas.