Verlust, Freundschaft, Flucht und Schweigen: literarische Entdeckungen in Luxemburg

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Der nationale Literaturwettbewerb Luxemburg 2025 für Romane in luxemburgischer, französischer, deutscher und englischer Sprache ist mit der Bekanntgabe der Gewinner abgeschlossen. Insgesamt gingen 61 Beiträge ein, darunter 5 Beiträge von jungen Autoren im Alter zwischen 12 und 19 Jahren. Die Jury unter dem Vorsitz von Antoine Pohu hat sowohl bekannte Autoren als auch neue, vielversprechende Namen ausgezeichnet.
Der erste Platz und ein Preis in Höhe von 7.500 € (mit möglicher Publikationsunterstützung von bis zu 5.000 €) geht an Jhemp Hoscheit für seinen Roman Den Impakt vu Klappentexter über das alltägliche Schweigen über den Verlust, bei dem die Sprache nicht nur ein Spiegelbild des Schmerzes ist, sondern auch eine Möglichkeit, ihn zu erleben. In dem Buch geht es um Einsamkeit, Erinnerung und die Kraft der Fantasie, um einen Weg zu finden, nach dem Tod eines geliebten Menschen zu leben. Es ist eine Geschichte über den Versuch, durch Bücher, Metaphern und Empathie mit der Welt verbunden zu bleiben - Literatur als Therapie, bei der jeder Satz zu einem Anker oder einer Erinnerung werden kann.
Der mit 4.000 Euro dotierte Preis ging an Cathy Clement für ihren Roman "Neel mat Käpp". Der Roman zeichnet sich durch leichten Humor und aktuelle Themen aus: Frauenfreundschaft, Umweltbewusstsein, psychische Gesundheit und Mobbing. Das Werk, so die Jury, sei ungewöhnlich in seiner Struktur und berühre sensible zeitgenössische Themen, ohne dabei seine Leichtigkeit und originelle Stimme zu verlieren.
Der Schriftsteller Guy Helminger wurde für seinen exzentrischen Reiseroman Die Elefantenhaut, in dem ein Künstler in einer Schaffenskrise in die Welt hinausfährt, um sich selbst zu entkommen, mit 3.000 Euro ausgezeichnet. Das Buch voller Selbstironie handelt vom Altern, vom Verlust und von der Kraft menschlicher Bindungen und ist geprägt von "sanftem Rhythmus und Humor".
Der erste Preis in der Kategorie Jugend (3.000 €) ging an Silent Screams, einen spannenden Jugendkrimi, der Krimis mit starken emotionalen Spannungen verbindet. Maude Blaschette erzählt von Angst, Liebe, Mobbing und Einsamkeit, ohne dabei Themen wie Freundschaft und Solidarität zu vergessen. Die Jury lobte vor allem die Relevanz des Romans für ein junges Publikum und den geschickten Umgang mit psychologischen Dynamiken.
Kulturminister Eric Thill bedankte sich bei den Teilnehmern und betonte die Bedeutung des Wettbewerbs als Plattform für neue Stimmen, die zum ersten Mal zu hören sind, und für etablierte Talente, die entdeckt werden können. Er hofft, dass die Bücher bald ihre Leser finden und veröffentlicht werden.
Die Preisverleihung findet am 2. Dezember 2025 um 19.30 Uhr im Nationalen Literaturzentrum in Mersch statt.





