Luxemburg setzt auf künstliche Intelligenz, digitale Souveränität und Start-ups

Felicia Varzari, Unsplash
Mit der Ankündigung mehrerer ehrgeiziger Initiativen baut Luxemburg seinen Ruf als technologischer Vorreiter in Europa konsequent aus. Im Mittelpunkt dieser Strategie steht der neue nationale Supercomputer Meluxina-AI, der für Aufgaben der künstlichen Intelligenz optimiert ist. Er wurde kurz nach dem Start der Luxembourg AI Factory, einer ehrgeizigen Plattform, die Regierung, Wissenschaft und Wirtschaft zusammenbringt, vorgestellt. Mit Meluxina-AI will das Land die Datenverarbeitung beschleunigen und die KI dem privaten und öffentlichen Sektor zugänglich machen.
Die Infrastrukturbemühungen sind jedoch nur ein Element der nationalen Digitalpolitik. Gleichzeitig kündigten Wirtschaftsminister Lex Delles und Finanzminister Gilles Roth ein mit 300 Millionen Euro ausgestattetes Finanzprogramm und einen Zehn-Punkte-Plan zur Unterstützung von Start-ups an. Die Hauptschwerpunkte sind die Unterstützung junger Unternehmen, die Gewinnung von Talenten, die Schaffung von Bedingungen für die Skalierung von Unternehmen und die aktive Einbindung in europäische Initiativen.
Um KI für Unternehmen zugänglich zu machen, hat Luxinnovation das Programm Fit 4 AI ins Leben gerufen, in dessen Rahmen Unternehmen unter Anleitung zertifizierter Berater relevante KI-Lösungen bewerten und implementieren können. Das Programm zielt darauf ab, die vorhandenen Daten eines Unternehmens zu nutzen und KI-Technologien an seine strategischen Ziele anzupassen.
Parallel dazu führte die FEDIL zusammen mit Luxinnovation und dem Digital Innovation Hub (L-DIH) eine groß angelegte Studie zur KI-Durchdringung in der Industrie durch. Die Ergebnisse zeigten einen positiven Trend bei der Einführung von KI und generativer KI (GenAI), wiesen aber auf die fehlende Infrastruktur und das Fehlen eines einheitlichen Datenmanagementsystems in der Branche hin.
All diese Maßnahmen sind in der nationalen Strategie "Beschleunigung der digitalen Souveränität 2030" enthalten, die am 19. Mai 2025 offiziell vorgestellt wurde. Ihre drei Säulen sind Daten, künstliche Intelligenz und Quantentechnologien. Bemerkenswert ist, dass Luxemburg einen integrierten, regierungsübergreifenden Ansatz gewählt hat, der seine Bemühungen behördenübergreifend koordiniert - eine Seltenheit selbst im europäischen Vergleich. Im Mittelpunkt der Strategie stehen die Werte der EU, die verstärkte Kontrolle über Daten und das Ziel, bei der Entwicklung von Quantentechnologien eine führende Rolle zu übernehmen.
Unterdessen stellte Verteidigungsministerin Yuriko Backes auf der Internationalen Luftfahrtausstellung in Paris die neue Ausgabe des Katalogs "Luxembourg Industry and Research Capabilities for Security & Defence" vor, in dem mehr als 100 nationale Unternehmen mit Fachwissen im Bereich Sicherheit und Verteidigung vorgestellt werden. Der Katalog ist ein weiterer Beweis dafür, dass Luxemburg nicht nur auf KI und die zukünftige Wirtschaft setzt, sondern auch auf eine nachhaltige technologische Entwicklung im Verteidigungssektor.