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Luxemburg startet groß angelegte Einstellung von Richtern: neue Regeln - mehr Chancen

Zuletzt aktualisiert
21.04.25
Judges in Luxembourg

Yunus Tuğ, Unsplash

Das luxemburgische Justizsystem ist überlastet: Es kann Jahre dauern, bis ein Fall verhandelt wird, und zwischen der Einreichung einer Klage und der Verkündung eines Urteils liegen quälend lange Monate des Wartens. Um diese Entwicklung umzukehren, hat die Justizverwaltung die dringende Einstellung von 50 neuen "Attachés de Justice" (Justizassistenten) angekündigt, die nach ihrer Ausbildung zu vollwertigen Richtern, d.h. zu Vertretern der Staatsanwaltschaft vor Gericht, befähigt werden sollen.

Dies ist nur die erste Phase: In der laufenden Legislaturperiode sollen 200 solcher Stellen geschaffen werden, 150 davon in den kommenden Jahren. All dies ist Teil eines groß angelegten Plans zur Entlastung der Gerichte.

Bis vor kurzem war der Weg zum Richteramt eng: Man musste entweder mindestens fünf Jahre als Anwalt in einem Kollegium gearbeitet oder ein einjähriges Praktikum bei Gericht absolviert haben, bevor man sich um eine Stelle bewerben konnte. Seit dem 1. April ist jedoch ein neues Gesetz in Kraft getreten, das die Grenzen des Berufszugangs verwischt.

Jetzt kann sich jeder Anwalt, der im privaten oder öffentlichen Sektor arbeitet, bewerben, wenn er mindestens 5 Jahre Berufserfahrung hat. Dies öffnet die Tür für Hunderte von Fachleuten, die bisher keine Chance hatten, in das Justizsystem zu gelangen.

Eine wichtige Einschränkung bleibt jedoch bestehen: Der Bewerber muss die luxemburgische Staatsbürgerschaft besitzen.

Wer sich für eine neue Karriere interessiert, wird von der Justizverwaltung zu einer Informationsveranstaltung am Mittwoch, den 23. April um 17:30 Uhr in der Cité judiciaire in Luxemburg eingeladen. Dort wird es möglich sein, Einzelheiten über das Auswahlverfahren, die Ausbildung und die Perspektiven zu erfahren.

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21.04.25

Fotos aus diesen Quellen: Yunus Tuğ, Unsplash

Autoren: Alex Mort