Luxemburg verstärkt die Polizeipräsenz, räumt aber Probleme bei der Arbeitsbelastung ein

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Vor dem Hintergrund steigender Sicherheitserwartungen der Bürger hat die luxemburgische Regierung (Lëtzebuerg) einen aktuellen Bericht über die Anzahl und Verfügbarkeit der Polizeikräfte vorgelegt. In Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage des Abgeordneten Marc Goergen gab Innenminister Léon Gloden Einzelheiten über den aktuellen Stand der Polizeiarbeit im Großherzogtum bekannt.
Am 1. Januar 2025 gibt es 3.241 Polizeibeamte, von denen 2.505 direkte Polizeibeamte vor Ort sind und weitere 736 zivile Spezialisten. Das Wachstum der Kriminalpolizei (Service de police judiciaire) ist besonders bemerkenswert: Seit November 2023 sind 54 neue Beamte zu dieser Einheit gestoßen, darunter 29 Polizeibeamte und 25 zivile Spezialisten, darunter Experten für Cyber- und Finanzkriminalität.
Von den 34 Polizeidienststellen des Landes sind 13 rund um die Uhr in Betrieb und bieten den Bürgern an sieben Tagen in der Woche Dienstleistungen an. Ab Mai-Juni 2025 werden die Polizeistationen in den Bezirken Gare-Hollerich und Ettelbruck hinzukommen und ebenfalls zu 24-Stunden-Polizeistationen werden.
Das Ministerium betont, dass die Bürger dank des Terminsystems jederzeit empfangen werden können und die operativen Aufgaben der Polizei nicht darunter leiden.
Obwohl die Zahl der Kommissariate in den letzten drei Jahren um 10 Prozent auf etwa 900 gestiegen ist, räumt der Minister ein, dass einige Kommissariate aufgrund der Größe des betreuten Gebiets und der Bevölkerungszahl unter Druck stehen. Dies spiegelt sich in der Zahl der Fälle und der Arbeitsbelastung wider, einschließlich der Teilnahme an Sondereinsätzen und Aktivitäten auf nationaler Ebene.
Das Ministerium bemüht sich um eine ausgewogene Verteilung des Personals und stellt weiterhin neue Beamte ein. Es wird jedoch betont, dass es nach wie vor eine große Herausforderung ist, geeignete Kandidaten zu finden, die in der Lage sind, eine Ausbildung bei der Polizei erfolgreich zu absolvieren.
Das Ministerium stellt sicher, dass in jeder der vier Polizeiregionen des Landes jederzeit deutlich mehr als vier Beamte im Dienst sind. Sie werden zusätzlich von nationalen Einheiten unterstützt - der Kriminalpolizei (Service de police judiciaire), der Verkehrspolizei (Police de la route) und der operativen Reserve (Unité de garde et d'appui opérationnel).
Das Pilotmodell der "lokalen Polizei" (Unité de Police locale) wird ebenfalls aktiv entwickelt. Ein in Esch und der Hauptstadt gestartetes Pilotprojekt ermöglichte innerhalb von sechs Monaten 1.650 zusätzliche Patrouillen. Dadurch wurden die Ressourcen der Hauptkommissariate für andere Aufgaben freigesetzt. Ein Gesetzentwurf zur Ausweitung des Projekts wurde bereits am 7. März 2025 von der Regierung genehmigt.