Sonnenfinsternis über Luxemburg: Wie man das Himmelsspektakel sehen kann, ohne zu erblinden

Jongsun Lee, Unsplash
Am Samstag, den 29. März 2025, findet über Luxemburg eines der spektakulärsten Himmelsphänomene statt - eine private Sonnenfinsternis. Fast zwei Stunden lang wird der Mond zwischen der Erde und der Sonne vorbeiziehen und deren Scheibe zu 19,6 % verdecken. Das Phänomen wird im ganzen Land zu sehen sein, beginnt um 11:16 Uhr, erreicht um 12:07 Uhr seinen Höhepunkt und endet um 12:59 Uhr. Obwohl es sich nicht um eine totale Finsternis handelt, wird selbst dieser partielle Moment ein beeindruckendes Erlebnis sein - vor allem angesichts der derzeitigen hohen Sonnenaktivität.
Die Vorhersager sagen für die nördlichen Gebiete wie Éislek einen bewölkteren Himmel voraus als für den Süden, der aber nicht völlig bedeckt ist. Sonnige "Lücken" sind möglich, was auf eine erfolgreiche Beobachtung hoffen lässt.
Es ist wichtig, sich daran zu erinnern, dass das Beobachten der Sonne ohne besonderen Schutz gefährlich ist. Es ist unmöglich, die Sonnenfinsternis mit dem bloßen Auge zu betrachten, auch nicht für den Bruchteil einer Sekunde - sie kann zu dauerhaften Schäden an der Netzhaut führen.
Zu den sicheren Wegen gehören:
- ISO-zertifizierte Sonnenfinsternisbrille (keine Sonnenbrille genügt);
- Sonnenfilter für Teleskope und Kameras;
- Projektoren mit Blenden, die einen indirekten Blick auf die Sonne ermöglichen.
Überprüfen Sie vor der Verwendung, ob der Filter intakt ist und keine Kratzer oder Löcher aufweist.
Sonnenfinsternisse treten auf, wenn der Mond in einer Linie mit der Erde und der Sonne steht. Die Sonne ist zwar 400-mal größer als der Mond, aber auch 400-mal weiter von uns entfernt, so dass ihre scheinbaren Größen am Himmel fast identisch sind. Wenn der Mond die Erde nahe umkreist (im Perigäum), kann er die Sonne vollständig verdecken, was zu totalen Finsternissen führt. Wenn der Mond am weitesten von der Erde entfernt ist (im Apogäum), kommt es zu einer ringförmigen Verfinsterung - einem "Feuerring".
In der Geschichte haben Sonnenfinsternisse oft als Meilensteine in der Wissenschaft gedient. So wies der britische Astrophysiker Arthur Eddington 1919 während einer totalen Sonnenfinsternis nach, dass die Schwerkraft der Sonne das Licht entfernter Sterne krümmt - eine entscheidende Bestätigung der allgemeinen Relativitätstheorie von Albert Einstein.
Während Finsternisse in der Antike gefürchtet waren und als unheilvolle Zeichen galten, sind sie heute ein Anlass für wissenschaftliches Interesse und öffentliches Engagement. Forscher der Cornell University schreiben in einem Kommentar für RTL: "Einst als Omen angesehen, sind Finsternisse heute Momente öffentlicher Faszination und wissenschaftlicher Entdeckung".
Außerdem fällt die März-Finsternis in die Zeit des Sonnenmaximums - Flecken, Protuberanzen und andere Phänomene sind jetzt auf der Sternoberfläche besonders aktiv. Das macht das Ereignis für Fotografen und Amateurastronomen besonders attraktiv.
Wenn Ihnen das Wetter an diesem Samstag einen Strich durch die Rechnung macht, lassen Sie sich nicht entmutigen: Am 12. August 2026 wird Luxemburg erneut im Bereich einer privaten Sonnenfinsternis liegen, diesmal mit einer fast 90-prozentigen Abdeckung - fast wie bei einer totalen Sonnenfinsternis. Und am 2. August 2027 wiederholt sich die private Finsternis mit einer totalen Finsternis, die in Nordafrika und Südeuropa zu sehen sein wird.