Das Armutsrisiko in Luxemburg ist höher als im EU-Durchschnitt

Emil Kalibradov, Unsplash
Die neuen Eurostat-Daten für das Jahr 2024 zeigen einen besorgniserregenden Trend für Luxemburg: 18,1 Prozent der Bevölkerung sind von Armut bedroht. Dies ist höher als der Durchschnitt der Europäischen Union von 16,2 Prozent. Ein so hohes Risiko für eines der reichsten Länder Europas stellt die Nachhaltigkeit eines Modells in Frage, bei dem ein hohes BIP keine soziale Sicherheit garantiert.
Außerdem hebt sich Luxemburg besonders stark von seinen unmittelbaren Nachbarn ab. Die deutsche Region Köln hat 15,8%, Trier 15,4%, das Saarland 15,3% und die belgische Provinz Luxemburg nur 12,1%. Der einzige Nachbar mit einem vergleichbaren Wert ist Lothringen in Frankreich mit 18,2 %.
Die Gesamtstatistik der EU ist gegenüber 2023 praktisch unverändert: 72,1 Millionen Menschen gelten weiterhin als armutsgefährdet. Allerdings sind die regionalen Unterschiede auffallend groß. Zu den zehn Regionen mit den höchsten Quoten gehören Gebiete wie Guyane mit einem Rekordwert von 53,3 Prozent, die spanische Enklave Ceuta und Melilla (Ciudad de Melilla) mit 41,4 Prozent und Kalabrien in Italien mit 37,2 Prozent.
Am anderen Ende der Skala gibt es 28 Regionen mit einem Risikoniveau von weniger als 10 %. Am niedrigsten ist es mit 3,7 Prozent in der Region Bucureşti-Ilfov in Rumänien, gefolgt von Ostflandern (Provincie Oost-Vlaanderen) in Belgien mit 5,4 Prozent und Bozen (Provincia Autonoma di Bolzano/Bozen) in Italien mit 5,9 Prozent.
Die Kluft zwischen den EU-Regionen nimmt trotz der äußeren Stabilität der Gesamtarmutsquote weiter zu. In diesem Zusammenhang sind die Daten für Luxemburg besonders interessant: Bei einer stabilen makroökonomischen Lage ist das Land mit Ungleichheit und sozialem Druck aufgrund der hohen Lebenshaltungskosten konfrontiert.





