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Luxtoday

Das Haushaltsdefizit der EU ist in die Rezession geraten

Zuletzt aktualisiert
21.10.25
Budget shortage in EU

Joshua Hoehne, Unsplash

Neue Eurostat-Daten für das Jahr 2024 zeigen, dass die Haushaltsdefizite sowohl des Euroraums als auch der EU auf 3,1 Prozent des BIP gesunken sind. Dies ist eine positive Entwicklung im Vergleich zu 2023, als die Zahlen 3,5 Prozent bzw. 3,4 Prozent betrugen. Die Gesamtverschuldung im Verhältnis zum BIP ist jedoch fast unverändert: 87,1 % im Euroraum und 80,7 % in der EU, was weiterhin deutlich über den Maastricht-Normen liegt.

Im Jahr 2024 wiesen nur sechs Länder einen Überschuss auf, darunter auch diese:

  • Dänemark (+4,5 Prozent)
  • Zypern (+4,1%)
  • Irland (+4,0%)
  • Griechenland (+1,2%)
  • Luxemburg (+0,9%)
  • Portugal (+0,5%)

Die anderen 21 EU-Mitgliedstaaten blieben im Minus, und 12 von ihnen überschritten die zulässige Defizitgrenze von 3 % des BIP. Die größten "Durchbrüche" im Haushalt wurden in folgenden Ländern verzeichnet:

  • Rumänien (-9,3%)
  • Polen (-6,5 Prozent)
  • Frankreich (-5.8%)
  • Slowakei (-5,5%)

Einige Länder zeigen sich überraschend widerstandsfähig: Estland (23,5 %) und Bulgarien (23,8 %) haben einen der niedrigsten öffentlichen Schuldenstände. Sie werden dicht gefolgt von Luxemburg (26,3 %) und Dänemark (30,5 %).

Am anderen Ende der Skala steht Griechenland mit einem Schuldenstand von 154,2 Prozent des BIP, gefolgt von Italien (134,9 Prozent), Frankreich (113,2 Prozent), Belgien (103,9 Prozent) und Spanien (101,6 Prozent). Diese Indikatoren bilden einen anfälligen Teil des finanzpolitischen Rahmens der EU, insbesondere im Falle einer Verschärfung der finanziellen Bedingungen oder neuer Krisen.

Die Staatsausgaben im Euroraum beliefen sich auf 49,5 Prozent des BIP und die Einnahmen auf 46,4 Prozent, was bedeutet, dass man weiterhin auf eine Defizitfinanzierung angewiesen ist. In der EU sind die Gesamtzahlen ähnlich: 49,2 Prozent bzw. 46,0 Prozent. Es ist erwähnenswert, dass die Einnahmenseite des Haushalts im Vergleich zu 2023 deutlich gestiegen ist, was entweder auf eine wachsende Steuerbasis oder auf Änderungen in der Steuerpolitik hinweist.

Luxemburg erzielte 2024 wieder einen Überschuss (+0,9% des BIP) nach einem kleinen Defizit im Jahr 2023 (-0,7%). Die öffentlichen Ausgaben betrugen 46,8% des BIP, die Einnahmen 47,7%. Die Staatsverschuldung bleibt mit 26,3 % des BIP eine der niedrigsten in der EU. Damit ist Luxemburg ein Beispiel für eine ausgewogene Finanzpolitik angesichts des gesamteuropäischen Drucks.

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Zuletzt aktualisiert
21.10.25

Fotos aus diesen Quellen: Joshua Hoehne, Unsplash

Autoren: Alex Mort