Die Zahl der Insolvenzen stieg im zweiten Quartal 2025

Melinda Gimpel, Unsplash
Laut Eurostat wurden im zweiten Quartal 2025 in der Europäischen Union mehr neue Unternehmen eingetragen als zu Beginn des Jahres: die Zahl der Eintragungen stieg um 4,6%. Gleichzeitig stieg jedoch auch die Zahl der Konkurse, und zwar um 1,7 Prozent im Vergleich zum ersten Quartal. Dies deutet darauf hin, dass die unternehmerische Tätigkeit zunimmt, aber auch, dass das Risiko für die Nachhaltigkeit einzelner Branchen wächst.
Die Zahl der neuen Unternehmen stieg in fast allen Wirtschaftszweigen. Die größte Dynamik war im Verkehrswesen (+13,1 %), in der Informations- und Kommunikationstechnologie (+8,2 %) und bei den Finanzdienstleistungen (+5,2 %) zu beobachten. Die Industrie blieb ohne nennenswerte Veränderungen auf demselben Niveau.
Was die Konkurse betrifft, so waren die IKT-Branche (+13,6 %) und das Baugewerbe (+8,1 %) am stärksten betroffen. Dies lässt sich sowohl durch den hohen Wettbewerb und die hohen Kosten im Technologiesektor als auch durch die geringere Nachfrage und die teure Finanzierung im Baugewerbe erklären. Gleichzeitig hat sich die Situation in einer Reihe von Sektoren verbessert: Die Zahl der Konkurse ging im Hotel- und Gaststättengewerbe um 7,5 % und im Handel um 3,7 % zurück.
Das Bild bleibt also zwiespältig: Einerseits deuten neue Unternehmen auf eine Zunahme der Geschäftstätigkeit und des unternehmerischen Interesses hin, andererseits bleibt der Druck auf die Unternehmen bestehen, insbesondere in kapitalintensiven und risikoreichen Sektoren. Dies unterstreicht die Bedeutung einer ausgewogenen Wirtschaftspolitik und der Schaffung von Bedingungen, die es neuen Unternehmen ermöglichen, auf dem Markt Fuß zu fassen.