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Finanzielles Erdbeben: Trumps Zölle lassen globale Märkte abstürzen

Zuletzt aktualisiert
07.04.25
Market shake in EU

Getty Images

Donald Trumps Politik des Protektionismus hat sich einmal mehr als ein Faktor der globalen Instabilität erwiesen. Die von den USA angekündigten Strafzölle "gegen die ganze Welt" führten zu einem blitzartigen Einbruch von Aktienindizes, Kryptowährungen und Rohstoffen. Die globalen Märkte reagierten auf die Nachricht wie auf einen geopolitischen Alarm der ersten Stufe - mit einem sofortigen, gleichzeitigen Ausverkauf.

Am dramatischsten war die Eröffnung des Handels in Asien. Der chinesische Index verlor 7,1 % und verzeichnete damit den stärksten Einbruch seit der globalen Finanzkrise von 2008. Der Hang Seng in Hongkong brach um 13 Prozent ein und der Shanghai Composite um 7,79 Prozent.

Besonders schmerzhaft war der Rückgang des taiwanesischen Technologieindexes, der mit einem Minus von 9,8 % einen absoluten Anti-Rekord aufstellte. In Japan fiel der Nikkei 225 in der ersten halben Stunde des Handels um 8 %, während der Topix um fast den gleichen Betrag fiel.

Auch Südkorea konnte sich nicht wehren: Der KOSPI-Index brach um mehr als 5 % ein. Der Hongkonger Aktienmarkt beendete den Tag mit einem Minus von 13,2 Prozent - der stärkste Rückgang seit 1997, d.h. seit der asiatischen Finanzkrise.

Auch Europa verzeichnete die stärksten Kursverluste seit Beginn der Pandemie. An der Amsterdamer Börse verloren die Aktien der 25 größten Unternehmen bereits zu Beginn des Handels 5,9 %. Der Londoner FTSE 100 fiel um 5,51 %, der deutsche DAX in den ersten Handelsminuten um fast 10 %. In Paris setzte die Börse nach einem Rückgang von 6,5 % vorübergehend den Bankbetrieb aus, eine Maßnahme, die nur im Falle einer drohenden systemischen Instabilität angewandt wird.

Auch der Markt für Kryptowährungen ist von dem Rückgang nicht verschont geblieben. Der Bitcoin, der lange Zeit als Indikator für globale Risiken galt, begann schnell an Wert zu verlieren, und Analysten prognostizieren nun seinen Fall auf 65.000 Dollar.

Auch die Rohstoffmärkte zeigen eine alarmierende Dynamik. Der Bloomberg Commodity Spot Index ist in dieser Woche um fast 6 % gefallen, das schlechteste Ergebnis seit 2022. Besonders ausgeprägt ist der Rückgang beim Öl: Die Sorte Brent fiel zum ersten Mal seit April letzten Jahres auf 62 $ pro Barrel und signalisierte damit eine sinkende Nachfrage und eine weltweite Abkühlung der Erwartungen.

Trotz der heftigen Reaktion der Märkte haben Ökonomen bisher von apokalyptischen Prognosen Abstand genommen. Einer Reihe von Experten zufolge könnte Donald Trump solche drastischen Maßnahmen eher als Druckmittel in Handelsverhandlungen einsetzen, denn als Strategie zur langfristigen Unterbrechung globaler Handelsketten. Ein Szenario, in dem die USA günstigere Bedingungen in einer Reihe von Schlüsselabkommen aushandeln, ist möglich.

Die Ungewissheit, gepaart mit aggressiver Rhetorik, führt jedoch dazu, dass die Anleger fast reflexartig reagieren: Sie ziehen Kapital aus risikoreichen Märkten ab, flüchten in "schützende Anlagen" und reduzieren Positionen selbst in bisher stabilen Sektoren.

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07.04.25

Fotos aus diesen Quellen: Getty Images

Autoren: Alex