Inflation der Eurozone stabilisiert sich bei 2,0%

Frank van Hulst, Unsplash
Laut Eurostat lag die Inflation in der Eurozone im Juli 2025 wie im Juni bei 2,0%. Hinter dieser stabilen Zahl verbirgt sich jedoch eine komplexe Struktur der Preisdynamik, die saisonale Schwankungen, geopolitische Verschiebungen und Veränderungen der Nachfrage widerspiegelt.
Den größten Beitrag zur jährlichen Inflation leisteten Nahrungsmittel, Alkohol und Tabak, die sich im Durchschnitt um 3,3 % verteuerten. Dies ist höher als im Juni (3,1 Prozent) und dürfte auf den Preisanstieg bei unverarbeiteten Produkten - Obst, Gemüse und Fleisch - zurückzuführen sein. In dieser Unterkategorie stieg der Preis auf 5,4 %, während er im Vormonat noch bei 4,6 % lag.
Im Dienstleistungssektor ging die Inflation leicht zurück, von 3,3 Prozent im Juni auf 3,1 Prozent im Juli. Dies könnte die geringere Nachfrage nach Reise- und Transportdienstleistungen widerspiegeln, insbesondere in Ländern, in denen die saisonale Angebotssättigung den Druck auf die Preise verringert.
Gleichzeitig sind die Energiepreise erneut gesunken, diesmal um 2,5 % gegenüber dem Vorjahr, was sowohl auf eine Stabilisierung der internationalen Gas- und Ölpreise als auch auf einen wachsenden Anteil erneuerbarer Energien am Energiemix hindeuten könnte.
Einige Länder wiesen höhere Inflationsraten auf: Estland mit 5,6 %, die Slowakei mit 4,5 % und Kroatien mit 4,5 %. Gleichzeitig bleiben Deutschland (1,8%) und Frankreich (0,9%) näher an den Zielwerten der Europäischen Zentralbank. Luxemburg weist ein moderates Wachstum von 2,6% auf.
Besonderes Augenmerk wird in dem Bericht auf die so genannte "Kerninflation" gelegt - ein Indikator ohne Energie, Alkohol, Tabak und unverarbeitete Produkte. Hier blieben die Raten bei 2,3 %, was auf einen verhaltenen Anstieg der Preise für die meisten Waren und Dienstleistungen hinweist, ohne den Einfluss volatiler Komponenten.
Diese Daten bestärken die Europäische Zentralbank in ihrer Position, eine vorsichtige Geldpolitik zu verfolgen. Einerseits wurde das zentrale Inflationsziel (2,0 %) erreicht, andererseits besteht weiterhin das Risiko eines wiederholten Preisanstiegs in bestimmten Sektoren.
Der nächste vollständige Bericht für Juli wird am 20. August 2025 veröffentlicht. Dieser Bericht wird ein klareres Bild der Trends innerhalb der verschiedenen Kategorien und Länder des Euroraums vermitteln.