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Luxtoday

Liberty Steel Dudelange steht ohne Investor da, die Arbeitnehmer haben keine Sicherheit

Zuletzt aktualisiert
09.05.25
Factory in Luxembourg

Getty Images

Das Werk von Liberty Steel in Dudelange steht auf der Kippe - und das nicht zum ersten Mal. Am 7. Mai 2025 bestätigten die luxemburgischen Ministerien für Wirtschaft und Arbeit, dass sich die türkische Gruppe Tosyali offiziell aus den Verhandlungen zum Kauf des Unternehmens zurückgezogen hat. Für die 150 Beschäftigten war dies nicht nur eine Enttäuschung, sondern ein neuer Akt in einem langjährigen Drama, das immer mehr einem endlosen Kreislauf aus Hoffnung, Täuschung und Verantwortungslosigkeit gleicht.

Die Beschäftigten von Liberty Steel Dudelange zahlen den Preis für eine Reihe politisch-wirtschaftlicher Fehler:

  • Zwangsverkauf des ArcelorMittal-Werks an Liberty auf Verlangen der Europäischen Kommission;
  • der finanzielle Zusammenbruch von Liberty Steel;
  • erfolglosen Prozess der Suche nach einem neuen Investor.

Die Gewerkschaften erinnern daran, dass die Behörden in jeder Phase Versprechungen gemacht haben, die dann gebrochen wurden. Heute ist die Enttäuschung durch Wut ersetzt worden und die Wut durch die Angst vor dem "stillen Tod" eines weiteren luxemburgischen Industrieunternehmens.

OGBL und LCGB forderten ein dringendes Treffen mit den Ministern für Wirtschaft und Arbeit. Ihrer Meinung nach ist es notwendig,:

  • spezifische Maßnahmen zum Schutz von Arbeitsplätzen;
  • Einführung eines sektoralen Umschulungs- und Unterstützungsprogramms (auf der Grundlage des Modells "CDR" - Cellule de Reclassement), das bereits erfolgreich in der Metallurgie und der Luftfahrt angewandt wurde.

Dieser Ansatz würde es ermöglichen, die Menschen nicht über Bord zu werfen, sondern ihnen eine Umschulung, eine vorübergehende Versetzung in andere Strukturen oder eine individuelle Unterstützung anzubieten. Die Hauptsache ist, dass die Beschäftigung erhalten bleibt.

Die Gewerkschaften betonen, dass es bei Liberty Steel nicht nur um Arbeitsplätze geht, sondern um einen Teil des industriellen Potenzials des Landes. Es darf nicht verloren gehen. Das Werk ist lebensfähig - und das hat sich bestätigt. In einer Zeit, in der Europa seine strategische Autonomie wiederherstellen will, ist der Verlust von Stahlerzeugungskapazitäten nicht im Interesse des Staates.

Luxemburg kann es sich nicht leisten, dem industriellen Niedergang gleichgültig gegenüberzustehen. Die Situation in Dudelange ist ein Weckruf, der nicht ignoriert werden darf.

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09.05.25

Fotos aus diesen Quellen: Getty Images

Autoren: Alex