Luxemburg hat Gold so gut wie aufgegeben

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In einer offiziellen Antwort auf eine Anfrage des Abgeordneten der Demokratischen Partei (DP), André Bauler, hat Finanzminister Gilles Roth bestätigt, dass das Land praktisch keine Goldreserven mehr besitzt. Die einzige Ausnahme sind die 1.800 Louis d'Or-Goldmünzen, die sich einst im Besitz des Staatlichen Nachrichtendienstes (SRE) befanden und nun von der Luxemburger Zentralbank (BCL) aufbewahrt werden.
Der Wert dieser Münzen, die hauptsächlich historischen Wert haben, liegt bei etwa 990.000 €, eine Summe, die im Vergleich zu den nationalen Reserven eher museal als strategisch ist. Sie werden seit 1998 bei der BCL gelagert, als der Staat sein gesamtes Goldvermögen an die Bank übertrug. Seitdem haben sich weder der Umfang noch der Ort der Lagerung geändert, wie parlamentarische Anfragen in den Jahren 2013, 2015 und 2020 bestätigten.
Die Situation Luxemburgs steht im krassen Gegensatz zu den meisten Ländern der Eurozone, in denen Gold nach wie vor ein wichtiger Bestandteil der Reservepolitik und ein Instrument der finanziellen Sicherheit ist. Im Falle einer Krise kann ein solches "Goldpolster" als Garant für die Stabilität der nationalen Währung oder als Quelle für Notliquidität dienen. Für Luxemburg, ein Land mit einem starken Bankensektor, aber ohne einen bedeutenden Goldfonds, liegt der Schwerpunkt eindeutig auf anderen Formen von Reserven, wie Devisen und Wertpapieren.
Die Geschichte des Louis d'Or erinnert eher an alte Diplomatenkisten als an moderne Goldreserven. Und während die 990.000 € für die Wirtschaft nicht wirklich wichtig sind, ist diese Sammlung für Historiker und Numismatiker von erheblichem Wert - eine Art "Goldsplitter" der Vergangenheit.