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Luxtoday

Wie sich neue US-Zölle auf Luxemburgs Wirtschaft auswirken könnten

Zuletzt aktualisiert
29.04.25
Money, price control in Luxembourg

Getty Images

In Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage des Abgeordneten Sven Clement berichteten die luxemburgischen Minister für Wirtschaft, auswärtige Angelegenheiten und Finanzen, dass 460 luxemburgische Unternehmen im Jahr 2024 in die USA exportiert haben. Davon lieferten 41 Unternehmen Waren, die als Transportmaterial klassifiziert wurden. Dabei könnten nicht nur Lieferungen aus dieser Kategorie, sondern auch informell verwandte Produkte für die Automobilindustrie von möglichen US-Zöllen betroffen sein.

Die Bewertung der möglichen Auswirkungen ergab, dass die in dem Artikel genannte Zahl von 0,98 % nicht den realen Rückgang des luxemburgischen BIP widerspiegelt, sondern vielmehr das Ausmaß der Beteiligung des Landes durch Exporte, einschließlich indirekter Lieferketten über andere EU-Länder, beschreibt. Die realen Auswirkungen auf das BIP werden geringer sein.

Die Minister betonen jedoch, dass es aufgrund vieler Faktoren äußerst schwierig ist, die Auswirkungen genau abzuschätzen. Dazu gehören die mögliche Substitution von Waren durch Verbraucher und Hersteller, Veränderungen der Handelsströme, mögliche Reaktionen der EU und anderer Länder sowie Währungsinstabilität. So diskutieren die USA beispielsweise eine mögliche Abwertung des Dollars, was sich wiederum auf die Inflation und die Handelsbeziehungen mit Europa auswirken könnte.

STATEC arbeitet an der Bewertung der Auswirkungen der neuen Zölle, aber es liegen noch keine endgültigen Schlussfolgerungen vor. In der Vergangenheit waren derart hohe Zölle selten, und die üblichen ökonometrischen Modelle eignen sich nicht für eine solche Analyse.

Die luxemburgische Wirtschaft, in der die Finanzdienstleistungen eine Schlüsselrolle spielen, könnte ebenfalls indirekt von der Instabilität der Finanzmärkte betroffen sein.

Die Regierung des Landes unterstützt das kollektive Vorgehen der EU und den fortgesetzten Dialog mit den USA, um eine Eskalation des Handelskonflikts zu vermeiden. Sollten die Verhandlungen scheitern, ist Luxemburg bereit, eine verhältnismäßige Reaktion der EU auf die US-Maßnahmen zu unterstützen.

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29.04.25

Fotos aus diesen Quellen: Getty Images

Autoren: Alex