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"Drogendësch 2.0": Luxemburg sagt der Drogenkriminalität den Kampf an

Zuletzt aktualisiert
08.05.25
Drug problem in Luxembourg

Getty Images

Am 8. Mai 2025 stellte die luxemburgische Regierung einen neuen interministeriellen Aktionsplan "Drogendësch 2.0" vor, der die Drogenkriminalität auf integrierte Weise bekämpfen soll. Der Plan setzt die Strategie von 2021 fort und ist das Ergebnis der Zusammenarbeit zwischen den Ministerien für Inneres, Justiz, Gesundheit, Soziales und Familie sowie der Stadt Luxemburg.

Innenminister Léon Gloden (Léon Gloden) macht aus seinen Absichten keinen Hehl: "Wir wollen den Bewohnern ihre Stadtviertel zurückgeben". Vor dem Hintergrund steigender Festnahmen und Rekordbeschlagnahmungen von Drogen im Jahr 2024 bietet "Drogendësch 2.0" eine Kombination aus verstärkter Polizeipräsenz und sozialen Initiativen. Allein in den ersten vier Monaten des Jahres 2025 wurden 2.800 Patrouillen in der Hauptstadt durchgeführt - 35 Prozent davon in den Stadtteilen Gare/Hollerich und Bonnevoie.

Der Plan umfasst:

  • 24-Stunden-Betrieb von Polizeistationen
  • Platzierung neuer Kommissariate in gefährdeten Gebieten
  • Ausweitung des Visupol-Projekts zur visuellen Überwachung
  • Platzverweis renforcé" - Zwangsweise Entfernung von Personen vom Ort der Störung
  • Referat Urbanisierung und Sicherheit

Gloden betont, dass es dabei um die Bekämpfung von Drogenhändlern geht, die die öffentliche Ordnung stören. Das Prinzip lautet "weniger Chaos, mehr Kontrolle".

Justizministerin Elisabeth Margue hat Initiativen zur Modernisierung des Strafrechtssystems vorgestellt. Zu den wichtigsten Schritten gehören:

  • Änderungen des Strafgesetzbuches und der Strafprozessordnung
  • Gesetzentwurf Nr. 8515 zur Klärung der Befugnisse von Ermittlungsbehörden
  • Einstellung von zusätzlichen Richtern

"Wir werden dafür sorgen, dass Verbrechen nicht ungestraft bleiben und die Opfer geschützt werden", betont Margue.

Das Gesundheitsministerium unter der Leitung von Martine Deprez konzentriert sich auf den Zugang zu medizinischer und psychologischer Betreuung:

  • Die Öffnungszeiten der Sozial- und Gesundheitsdienste werden ausgeweitet, auch nachts und am Wochenende.
  • Die Strukturen des Abrigado-Zentrums werden gestärkt

Das Ministerium weist darauf hin, wie wichtig ein frühzeitiges Eingreifen ist, um Krisen und die Ausbreitung von Infektionen zu verhindern.

Solidaritätsminister Max Hahn unterstreicht den Unterschied zwischen Obdachlosigkeit und Drogenabhängigkeit. Ein umfassender Ansatz zur Armutsbekämpfung wird hervorgehoben:

  • Neue Unterkünfte und Tagesheime
  • Begleitete soziale Wäschereien und Werkstätten
  • Wiedereingliederungsprogramm

Bürgermeisterin Lydie Polfer stellt fest, dass die Situation in den Vierteln Gare und Bonnevoie koordinierte Lösungen erfordert. Die Stadt ist an Projekten beteiligt:

  • "Housing First" und die Eröffnung der temporären Struktur "Abrigado III".
  • Ausweitung der Öffnungszeiten der Notunterkünfte
  • Schulische Sicherheit und soziale Präsenz in gefährdeten Stadtvierteln

Polfer erinnert uns daran: "Ab Januar 2025 fordern wir ein entschlossenes Handeln des Staates. Die Bürger dürfen nicht unter dem Chaos auf den Straßen leiden".

Drogendësch 2.0
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Offizieller Plan der Regierung
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Offizieller Plan der Regierung
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Bei Drogendësch 2.0 geht es nicht nur um härtere Maßnahmen, sondern auch um die Erkenntnis, dass nachhaltige Lösungen die Zusammenarbeit von Polizei, Justiz, Medizin und dem Sozialsystem erfordern. Der neue Plan deckt das gesamte Spektrum ab: von der Straßenkontrolle bis zur sozialen Unterstützung, von Gesetzesreformen bis zur Verteidigung der Bürgerrechte. Er wird zu einem Reifetest für das gesamte luxemburgische Modell der Sicherheit und Solidarität.

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Fotos aus diesen Quellen: Getty Images

Autoren: Alex