Luxemburg erweitert die lokale Polizei: jetzt auch in ländlichen Gebieten

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Das luxemburgische Innenministerium und die Polizei haben eine neue Initiative zur Stärkung der öffentlichen Sicherheit vorgestellt: die Einführung einer lokalen Polizeieinheit (unité de police locale) im Kommissariat von Museldall. Nach den positiven Ergebnissen in Luxemburg und Esch-sur-Alzette zielt das Experiment nun auf kleinere Ortschaften ab.
Das Projekt wird am 1. Juni 2025 beginnen und acht ländliche Gemeinden umfassen: Grevenmacher, Mertert, Manternach, Biwer, Flaxweiler, Wormeldange, Lenningen und Stadtbredimus. Der Grundgedanke ist, die Polizei nicht nur geografisch, sondern auch psychologisch näher an die Bürger heranzubringen: durch regelmäßige Streifengänge, den Dialog mit den lokalen Behörden und die tägliche sichtbare Beteiligung.
Nach Angaben von Polizeichef Pascal Peters werden die Streifen tagsüber von Montag bis Samstag und bei Bedarf auch sonntags im Einsatz sein. Die Patrouillen werden die regulären Polizeistrecken ergänzen, nicht ersetzen.
Die Arbeit basiert auf einer engen Koordinierung mit den Gemeinden. Vor und nach jedem Einsatz werden die Polizeibeamten gebrieft und nehmen an "De-Briefings" mit den lokalen Behörden teil, ein Format, das in Städten bereits erfolgreich getestet wurde.
Traditionell gab es in ländlichen Gebieten keine Polizeipräsenz - nicht wegen fehlender Bedrohungen, sondern wegen der geringen Bevölkerungsdichte und der begrenzten Ressourcen. Die Behörden wollen diese Wahrnehmung ändern, indem sie die Polizei nicht nur zu einem Beschützer, sondern auch zu einem sozialen Akteur in der Gemeinschaft machen.
Nach Angaben des Innenministeriums ist eine starke örtliche Polizei zudem ein Element der Prävention, insbesondere im Bereich der Kleinkriminalität, bei Familienkonflikten und Vorfällen mit Jugendlichen. Die Nähe zu den Menschen ermöglicht es ihnen, auf Signale zu reagieren, bevor diese zu ernsthaften Vorfällen eskalieren.