Luxemburgs Gewerkschaften fordern Garantien

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Am 30. Juni richtete die Gewerkschaftsfront OGBL-LCGB ein offizielles Schreiben an Premierminister Luc Frieden, in dem sie ihre Forderungen und die Bedingungen für die Teilnahme an dem für den 9. Juli geplanten Dreiertreffen darlegte. Das Schreiben folgte unmittelbar auf die größte Demonstration der letzten Jahre, an der mehr als 25.000 Menschen im Zentrum von Luxemburg teilnahmen. Die Gewerkschaften erklärten, sie seien zum Dialog bereit, aber nur, wenn die klassische Dreigliedrigkeit wiederhergestellt werde, bei der Entscheidungen gemeinsam von der Regierung, den Gewerkschaften und den Arbeitgebern getroffen und nicht von oben aufgezwungen würden.
Wichtigste Bedingungen für die Teilnahme
Erstens benötigen die Gewerkschaften eine schriftliche Bestätigung des Premierministers, dass Tarifverträge unantastbar sind. Dies bedeutet, dass nur national anerkannte Gewerkschaften Verträge aushandeln und unterzeichnen können. Außerdem muss der Entwurf abgelehnt werden, der es den Unternehmen erlaubt, "interne" Vereinbarungen ohne die Beteiligung solcher Gewerkschaften zu schließen.
Zweitens bestehen OGBL und LCGB darauf, dass der Gesetzentwurf zur Sonntagsarbeit eine Verlängerung der Schichten (von 4 auf 8 Stunden) nur auf der Grundlage von Tarifverträgen zulassen sollte. Das Gleiche gilt für Vorschläge zur Änderung der Arbeitszeiten im Einzelhandel: Die Gewerkschaften fordern, dass alle Änderungen der Ladenöffnungszeiten tarifvertraglich vereinbart werden müssen.
Drittens fordern die Gewerkschaften eine vollständige Ablehnung politischer Versuche, die Mindestlohnmethodik zu revidieren, insbesondere im Hinblick auf ihre Verknüpfung mit der Armutsgrenze. Sie fordern Verhandlungen über eine reale Erhöhung des Mindestlohns, damit dieser endlich über der Armutsgrenze liegt.
Im Hinblick auf die Reform des Rentensystems fordern die Gewerkschaften umfassende dreiseitige Verhandlungen über alle im gemeinsamen Bericht von OGBL und LCGB genannten Bereiche. Sie bestehen auf der Stärkung des staatlichen Rentensystems und betonen dessen Schlüsselrolle.
Die Frage der finanziellen Tragfähigkeit des Kranken- und Mutterschaftsversicherungssystems wird gesondert angesprochen. Die Gewerkschaften sind der Ansicht, dass Lösungen in diesem Bereich ohne direkte Verhandlungen zwischen der Regierung und den Sozialpartnern unmöglich sind.
Das Schreiben schließt mit dem Hinweis, dass OGBL und LCGB 125.000 Mitglieder vertreten, und fordert den Premierminister auf, nicht nur ihre Teilnahme am Dialog, sondern auch ihre tägliche Arbeit im Namen der Arbeitnehmer und Rentner zu respektieren.