Menschen mit Behinderungen nehmen in der EU seltener am gesellschaftlichen Leben teil
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Neue Eurostat-Daten zeigen, dass die Beteiligung von Menschen mit Behinderungen am öffentlichen Leben nach wie vor geringer ist als die der anderen EU-Bürger. Im Jahr 2022 beteiligten sich nur 10,3 % der Menschen mit Behinderungen an einer formellen Freiwilligentätigkeit, verglichen mit 13,0 % der Menschen ohne Behinderungen. Auch bei der informellen Freiwilligentätigkeit gibt es einen Unterschied: 13,3 % gegenüber 14,7 %.
Bei den jungen Menschen (16-44 Jahre) ist jedoch das Gegenteil der Fall. In dieser Altersgruppe sind Menschen mit Behinderungen aktiver als ihre nicht behinderten Altersgenossen: 14,8 % gegenüber 12,8 % bei der formellen Freiwilligenarbeit, 19,5 % gegenüber 14,7 % bei der informellen Freiwilligenarbeit und 12,4 % gegenüber 8,5 % bei politischem oder bürgerschaftlichem Engagement. Dies könnte auf ein höheres Maß an Solidarität und Inklusion unter Jugendlichen mit Behinderungen hindeuten.
Die Situation ändert sich in älteren Altersgruppen. Bei den über 65-Jährigen wird der Unterschied besonders deutlich. Nur 7,7 % der Menschen mit Behinderungen beteiligten sich an einer formellen Freiwilligentätigkeit, während es bei ihren nicht behinderten Altersgenossen 13,5 % waren. Bei der informellen Freiwilligenarbeit lagen die Zahlen bei 8,9 % bzw. 14,5 %.
Diese Daten verdeutlichen das Gefälle bei der sozialen Eingliederung von Menschen mit Behinderungen. Junge Menschen zeigen ein hohes Maß an bürgerschaftlichem Engagement, doch mit zunehmendem Alter werden Barrieren, seien es körperliche Einschränkungen oder soziale Barrieren, immer spürbarer. Dies ist ein wichtiges Signal für die europäischen Behörden, die Strategien zur Verbesserung der Eingliederung in allen Altersgruppen entwickeln müssen.