OGBL fordert grundlegende Reform des Status von Arbeitnehmern mit Behinderungen in Luxemburg
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Die Abteilung für behinderte Arbeitnehmer (DTH) der OGBL setzt sich seit über 10 Jahren für eine grundlegende Reform des Status behinderter Arbeitnehmer in Luxemburg ein. Das bestehende Gesetz, das 2003 verabschiedet wurde, ist nicht auf dem neuesten Stand und wurde seither nicht ernsthaft überarbeitet. Obwohl in den letzten Jahren einige Verbesserungen vorgenommen wurden, sind diese nach wie vor bruchstückhaft und unzureichend, was zu einer Diskriminierung von Arbeitnehmern mit Behinderungen auf dem ersten Arbeitsmarkt führt.
In den letzten Jahren hat die DTH teilweise Verbesserungen in der Gesetzgebung erreicht. So wurde beispielsweise der Erstattungsmechanismus "Revenu pour personnes gravement handicapées (RPGH)" abgeschafft, nach dem Menschen mit Behinderungen früher Leistungen zurückzahlen mussten, wenn sich ihre finanzielle Situation verbesserte. Darüber hinaus wurde die Gewährung staatlicher Beihilfen für Arbeitgeber, die behinderte Arbeitnehmer einstellen, vereinfacht. Jetzt erhält jedes Unternehmen, das eine Person mit einer Behinderung einstellt, automatisch 40 Prozent des Gehalts als Zuschuss vom Staat.
Ebenfalls 2019 wurde die berufliche Eingliederungshilfe eingeführt, bei der es um die Unterstützung und Anpassung des Arbeitsplatzes an die Bedürfnisse eines Mitarbeiters mit einer Behinderung geht. Der DTH betont jedoch, dass diese Maßnahme nur eine teilweise Umsetzung des von der Gewerkschaft 2010 vorgeschlagenen Jobcoaching-Konzepts ist. Ein vollwertiges Jobcoaching umfasst die Vorbereitung von Arbeitnehmern mit Behinderungen auf eine Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt sowie die Unterstützung bei der Arbeitssuche, was im derzeitigen System noch nicht gegeben ist.
Die OGBL drängt auf grundlegende Änderungen der Rechtsvorschriften über den Status von Arbeitnehmern mit Behinderungen. Zu den wichtigsten Forderungen gehören:
Einführung des Status eines "Schülers mit einer Behinderung".
Verstärkung der Kontrolle über die Einhaltung der Quoten für Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderungen
Grenzüberschreitende Anerkennung des Behindertenstatus innerhalb der Großregion
Das derzeitige System diskriminiert Arbeitnehmer mit Behinderungen, schafft Hindernisse für die Beschäftigung und schränkt ihr Recht auf volle Teilhabe am Wirtschaftsleben ein. Die OGBL betont, dass eine Reform des Status von Arbeitnehmern mit Behinderungen notwendig ist, um Chancengleichheit, bessere Eingliederung und soziale Gerechtigkeit in Luxemburg zu gewährleisten.